Die Kommunen sollten ab Oktober dem Potsdamer Beispiel folgen und auf Gebühren für Trichinenproben von Frischlingen verzichten, teilte der Deutsche Jagdverband am Freitag in Berlin mit. Hintergrund sei eine neue Karte des Friedrich-Löffler-Institutes (Greifswald), nach der es im August in Polen mindestens sechs neue Fälle bei Hausschweinen gab. Ein Vorfall liege 50 Kilometer weiter westlich als alle bisherigen Krankheitsfälle. Für die Hauptjagdsaison müssten bundesweit Jagdanreize geschaffen werden.
Eine Institutssprecherin sagte, es sei gut, wenn die Jagdkontingente erfüllt werden. «Wir haben eine sehr hohe Wildschweindichte.» Aus Sicht des Institutes müsste es reichen, wenn die Population der
Wildschweine mit der normalen Bejagung in Schach gehalten würde. Ob weitere Erleichterungen nötig seien, wolle man nicht bewerten.
Der Winter 2015/16 sei sehr mild gewesen und wegen der üppigen Eichen- und Buchenmast gebe es weiter viel Nahrung für
Schwarzwild, hieß es vom Verband. Derzeit könnten Wildschweine so ihre Bestände im Jahr vervierfachen. Helfen könne auch eine Lockerung der Jagdruhe in Schutzgebieten. Bauern sollten die Jagd während der
Maisernte rechtzeitig absprechen und Kommunen Jäger bei der Warnbeschilderung an Straßen unterstützen.
Die Afrikanische Schweinpest war Anfang 2014 erstmals in den baltischen Staaten und Polen nachgewiesen worden. Für Wild- und Hauschweine ist das Virus oft tödlich. Noch gibt es keinen Impfstoff.