Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.09.2017 | 08:45 | Populationskontrolle 

Rumänien erlaubt wieder Abschüsse von Wölfen und Bären

Bukarest - Rumänien will jetzt den Abschuss von Wölfen und Bären für die Trophäenjagd und die Populationskontrolle wieder erlauben.

Braunbär
(c) proplanta
Medienberichten zufolge erließ die Bukarester Regierung Anfang September eine Verordnung, nach der sogenannte „Problemtiere“ bis zum Ende des Jahres erlegt werden dürfen. Die Verordnung sehe den Abschuss von bis zu 140 Bären und 97 Wölfen vor, hieß es. Die neue Regelung stehe dabei in direktem Widerspruch zur Gesetzgebung der Europäischen Union. So seien letale Maßnahmen zur Populationskontrolle etwa nach EU-Recht nur erlaubt, wenn zuvor alle nicht-letalen Möglichkeiten ausgeschöpft worden seien - ein Aspekt, der in der Bukarester Verordnung Presseberichten zufolge vollkommen unberücksichtigt bleibt.

Der World Wide Fund for Nature (WWF) reagierte mit Kritik und forderte, die Verordnung außer Kraft zu setzen. Zudem monierte der WWF die mangelnde Transparenz bei den Ausnahmegenehmigungen für die Abschüsse. Laut dem Naturschutzverband sind die Gründe für die wiederkehrenden Konflikte um die großen Raubtiere in Rumänien weitgehend menschengemacht. Beispielsweise sei das bestehende System zur Populationsüberwachung von Wildtieren primär auf wirtschaftlichen Profit ausgerichtet. Den Bären werde zudem die Nahrungsgrundlage entzogen, da in ihrem Lebensraum immer mehr „Waldfrüchte“ wie Pilze oder Beeren gesammelt würden. Das zwinge die Tiere, zur Nahrungssuche auch in bewohnte Gebiete auszuweichen. Dort fänden sich alternative Nahrungsquellen, die insbesondere auch durch die unsachgemäße Entsorgung von Müll entstehen würden.

In Europa beherbergt Rumänien nach Angaben des WWF etwa 40 % der Braunbären außerhalb Russlands. Die Bejagung der großen Raubtiere ist umstritten. So sah sich die Regierung im vergangenen Jahr veranlasst, Pläne zum Abschuss von fast 1.700 Bären, Wölfen und Wildkatzen zu begraben, nachdem es zu massiven Protesten in der Öffentlichkeit gekommen war.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Waschbären futtern sich durch den Südwesten

 Waschbären-Jagd nicht zielführend

 Zahl der Braunbären in französischen Pyrenäen steigt

 Biene, Hase und Regenwurm im Hochwasser

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken