Bäume, Humus und Mineralböden binden allein in den rund 200.000 Hektar Staatswald aktuell 44 Millionen Tonnen Kohlenstoff, wie Vorstand Volker Gebhardt am Montag in Erfurt mitteilte.
Kohlenstoffverbindungen gelten als größte Ursache beim vom Menschen verursachten Treibhauseffekt. Durch Wiederaufforstung und einen steigenden Anteil an Laubbäumen sei der Kohlenstoff-Speicher seit 2002 um etwa 300.000 Tonnen gewachsen. Der Thüringenforst stützte sich bei seinen Berechnungen auf die dritte Bundeswaldinventur.
Demnach können die Wälder jährlich mehr als zehn Prozent der Gesamtemissionen in Thüringen kompensieren. Sie stammen größtenteils aus Industrie, Verkehr und den Haushalten. Noch bessere «Kohlenstofffresser» seien die rund 350 Moore.
«Ungewiss ist aber, wie lange der Wald in Thüringen diese Leistungen für Umwelt und Atmosphäre noch leisten kann», sagte Gebhardt. Er erwarte deshalb von der UN-Klimakonferenz in Paris entscheidende Schritte zu einer neuen internationalen Klimaschutz-Vereinbarung. Wälder dienten nicht nur dem
Klimaschutz, sondern seien auch unmittelbar vom fortschreitenden
Klimawandel betroffen, mahnte er.