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Notwendig seien klar definierte Qualitätskriterien, forderten die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften in Berlin.
Mit dem Ziel einer angemessenen Wissenschaftskommunikation legten sie gemeinsam Empfehlungen an Wissenschaft, Politik, Verlage und Stiftungen vor.
«Die Akademien beobachten die Entwicklung in Wissenschaft und Medien mit Besorgnis», sagte Projektleiter Peter Weingart (Bielefeld). Ökonomische Zwänge der Medien führten zum Einsparen insbesondere von Wissenschaftsredakteuren und zugleich zu einer unsachlichen Zuspitzung der Meldungsinhalte.
Im Wissenschaftssystem mit seinen Leistungskriterien habe die Öffentlichkeitsarbeit der Hochschulen oft Event- und Unterhaltungscharakter mit Nähe zur Werbung bekommen. Dabei werde Wissenschaft und Forschung immer wichtiger für die Gesellschaft; es bestehe ein erhöhter Bedarf an Informationen.
Konkret fordern die Akademien einen Wissenschaftspresserat nach dem Vorbild des Deutschen Presserats, der Fehlleistungen rügen soll. Sie plädieren für ein neuartiges «Science Media Center», das vor allem kleinere Zeitungen bei der Wissenschaftsberichterstattung unterstützen soll. Die Akademien wünschen sich hier ein Engagement der großen Stiftungen in Deutschland.
Die Politik sollte Anreize setzen, um redliche Kommunikation zu fördern. Die öffentlich-rechtlichen Sender müssten ihren Informationsauftrag verstärkt wahrnehmen, mahnten die Wissenschaftsakademien. (dpa)