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06.11.2013 | 07:34 | Düngemittelproduktion 
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Biogas-Gärprodukte aufarbeiten und vermarkten

Gülzow-Prüzen - In Regionen mit Nährstoffüberschüssen ist die Aufbereitung von Biogas-Gärprodukten und deren Vermarktung als Dünger eine interessante Lösung.

Biogas-Gärprodukte
(c) proplanta
Aber welche Kombination aus Biogasanlagentyp, Aufbereitungsverfahren und Abnehmergruppe ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht am sinnvollsten? Erstmals will ein Forscherteam diese Frage nun systematisch beantworten.

An dem im Oktober gestarteten Projekt sind die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, die Technische Universität Berlin, die Universität Hohenheim und das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) beteiligt. Ziel des Konsortiums ist es außerdem, vielversprechende Vermarktungsstrategien für die verschiedenen Gärprodukte zu entwickeln.

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

Immer mehr Betreiber von Biogasanlagen können ihre Gärprodukte nicht mehr anlagennah ausbringen. So befinden sich viele Anlagen in Veredelungsregionen, in denen ohnehin schon ein Nährstoffüberschuss besteht. Nicht-landwirtschaftliche Betreiber besitzen in der Regel keine eigenen Ausbringungsflächen. Und auch die wachsende Zahl an Biomethananlagen kauft meistens Substrate zu und hat damit mehr Gärprodukte als eigene Flächen.

Mit geeigneten Aufbereitungsverfahren könnte man aus diesen Gärprodukten wertvolle transport] und handelsfähige Dünger erzeugen. Das durch Wasserentzug erreichte geringere Volumen würde zudem eine längerfristige Lagerung ermöglichen und so zu einer Reduzierung der Gärprodukt]„Düngung“ im Herbst beitragen. Diese erfolgt häufig aus logistischen Gründen, kann jedoch aufgrund des dann verminderten Pflanzenwachstums zu Nährstoffüberschüssen im Boden führen.

Das Team um die Hochschule Nürtingen-Geislingen will nun in einem umfassenden Projekt alle Parameter für eine optimale Gärproduktaufbereitung und –vermarktung ermitteln. Noch setzt erst 1 Prozent der Biogasanlagenbetreiber in Deutschland auf verschiedene Aufbereitungs- und Marketingstrategien, die Potenziale in diesem Bereich sind hoch.

Die Forscher führen deshalb empirische Marktuntersuchungen durch, bewerten Aufbereitungsverfahren technisch und erheben Energieverbrauchs] und Kostendaten von Biogas- und Aufbereitungsanlagen. Außerdem stehen Feld] und Gefäßversuche zur Düngewirkung, Emissionsmessungen und die Berechnung von Treibhausgas]Bilanzen auf dem Programm. Die ermittelten Daten sollen eine ganzheitliche ökonomische wie ökologische Bewertung der verschiedenen Verfahren und Vermarktungsstrategien ermöglichen. Eine Aufbereitung der Ergebnisse für Praxis und Beratung ist geplant.

Informationen zum Projekt finden sich auf www.fnr.de im Menü Projekte & Förderung unter den Förderkennzeichen 22402312, 22401913, 22402113 und 22402213. (fnr)
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Kommentare 
Öko-Fan schrieb am 15.11.2013 12:22 Uhrzustimmen(233) widersprechen(213)
Das große Problem bei Biogas-Anlagen ist doch ohnehin der Standort. Ich finde es höchst fragwürdig, dass es immer wieder Leute gibt, die aus jedem "Müll" auch noch Gold machen möchten - am besten noch unter dem Deckmantel Bio oder Öko... Solche Anlagen gehören nicht in Ballungsgebiete und auf keinen Fall dort hin,wo sie Anwohner belästigen. Sie gehören dort hin,wo a.) ausreichende zu verwendende Medien für den Betrieb vorhanden sind und b.) wo ausreichend Flächen zum ausbringen der Gärreste vorhanden sind sowie c.) wo sie niemanden belästigen. Sobald eines der Kriterien nicht erfüllt ist, muß auf die Anlagen verzichtet werden, da a.) durch zu weite Transporte zu viel Energie anderweitig verbraucht wird (negative Gesamt-Ökobillanz), durch b.) weite Transporte der Gärreste (auch als Dünger) noch weiter zur negativen Ökobillanz beitragen und c.) es sonst einen nicht enden werdenden Krieg mit den Anwohnern gibt. Der Erfolgt steht und fällt also mit dem richtigen Standort bzw. einer klugen Wahl der Entscheider. Leider sind diese aber meist nur auf den eigenen Erfolg und Gewinn aus oderversuchen möglichst viele Subventionen ab zu greifen und so ist ein eigentlich nicht schlechtes Konzept (Biogasanlagen am RICHTIGEN Ort) mal wieder in unserer Zeit zum scheitern verutreilt. Die Mennscheit tickt halt leider einfach so, dass immer einige wenige versuchen, sich zu lasten der Allgemeinheit zu bereiichern, armes Deutschland...
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