Sie untersuchten nach eigenen Angaben im Labor, wie Bti (Bacillus thuringiensis israelensis) auf jüngste
Larven nicht stechender Zuckmücken wirkt, die in Feuchtgebieten eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse und Libellen sind.
Das Ergebnis: Die Bti-Konzentration, bei der junge Zuckmückenlarven sterben, sei 200 Mal geringer als die, die bei der
Ausbringung des Mittels in der Natur herrsche, sagte der Biologe Carsten Brühl von der Universität Koblenz-Landau. Nach seinen Angaben war die Wirkung des Bti auf die jüngsten Larven bislang nicht untersucht worden. Diese seien 100 Mal empfindlicher als ältere Larven.
Wegen der Bedeutung der Zuckmücken für die Nahrungskette bestehe der Verdacht, dass sich der Bti-Einsatz indirekt auch auf andere Tiere auswirken könne. Die Studie solle bei der turnusgemäßen Überprüfung der Bti-Zulassung berücksichtigt werden. Ein Problem sei auch, dass es am Rhein keine Langzeituntersuchungen mit Kontrollgebieten gebe.
Die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), die Bti schon lange am Oberrhein einsetzt, hielt dagegen.
Nach einer Langzeitstudie der Universität Heidelberg in den 1990er Jahren sei die Bekämpfungsstrategie mit den Naturschutzbehörden abgestimmt worden, sagte Norbert Becker von der Kabs. Wo Zuckmücken in Massen vorkämen, werde kein Bti ausgebracht. Regelmäßige Untersuchungen zeigten außerdem, dass Zuckmücken in unbehandelten und behandelten Gebieten mehr oder weniger gleichermaßen vorhanden seien.