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25.03.2017 | 13:32 | Niederschlagsmengen 

Nach Regenrekord in Peru erwarten Forscher noch mehr Extreme

Lima - Das verrückt spielende Klima vor der Küste Perus hat dem südamerikanischen Land in einigen Regionen die höchsten Regenmengen in diesem Jahrhundert beschert.

Regenrekord in Peru
Peru kämpft weiter mit den Folgen eines plötzlich aufgeheizten Pazifiks. Dass zwischenzeitlich über 20 Häfen wegen «anomaler Wellen» schließen musste, könnte aus Sicht der Forschung ein Vorbote sein auf eine Häufung von extremen Wellensituationen in den Ozeanen. (c) proplanta
Wie die Behörden mitteilten, sei es in den nordperuanischen Regionen Piura und Tumbes Mitte der Woche zuden stärksten Niederschlägen seit mindestens 18 Jahren gekommen.

Dabei wurden Mengen von bis zu 192,5 Litern je Quadratmeter in wenigen Stunden geführt. Die Stadt Sullana wurde überschwemmt, aus einem Armenviertel wurden Bewohner mit Hubschraubern gerettet.

Nach Angaben der Behörden sind durch Unwetter, Erdrutsche und Überschwemmungen inzwischen 84 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es rund 25.000 zerstörte und unbewohnbare Häuser sowie etwa 150.000 beschädigte Häuser, wie das Katastrophenzentrum mitteilte.

Das Klimaphänomen eines «Küsten-El-Niño» kann noch bis Mitte April anormale Entwicklungen bringen. Das Pazifikwasser vor der Küste ist um 5,5 Grad wärmer als üblich - die Verdunstungen führen zu starker Wolkenbildung, die sich dann an den Anden als Tropenregen abregnen.

Ungewöhnlicher Wellengang führte zudem zeitweise zur Sperrung von 23 Häfen. Welche Faktoren vor der Küste Perus zum tragen kamen, müssten nun Küstenforscher auf Basis von Daten untersuchen, sagte der Wellenforscher Norbert Hoffmann der Deutschen Presse-Agentur.

Er vermutet, dass die an der Pazifikküste übliche Längsströmung auf eine Strömung getroffen sein könnte, die durch das vor Peru gerade virulente Wetterphänomen «El Nino» verursacht wurde. «Bei zwei Grad höherer Wassertemperatur bekommt man eine ganz andere Konvektion.»

Angesichts großer Wellen, die - sobald sie das zweieinfalbfache der mittleren Wellenhöhe erreichen - Monsterwellen genannt werden, habe es in der Schifffahrt bis in die 70er- und 80er-Jahre zahlreiche Totalverluste gegeben, so Hoffmann. An heutigen Schiffen seien eher Schäden am Decksaufbau üblich, die aber etwa auch Kreuzfahrern gefährlich werden und Scheiben durchschlagen könnten.

Klar sei aber, dass Schifffahrt und Küsten sich vermehrt auf besondere Situationen einstellen müssten: «Wenn die Temperaturen ansteigen, werden auch die extremen Wetterlagen häufiger und auch die extremen Seegangslagen.»
dpa
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