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02.01.2014 | 08:25 | Faserinstitut Bremen 

Vielversprechend: Fasernessel mit hohem Fasergehalt

Güstrow - Die Faser-Brennnessel (Urtica dioica L. convar. fibra) rückt als Lieferant für einheimische Fasern wieder stärker in das Interesse der Textil- und Werkstoffindustrie.

Brennnessel
(c) proplanta
Dem Institut für Pflanzenkultur (IFP) im Wendland und dem Faserinstitut Bremen e. V. gelang es nun, vielversprechende Klone aus Ursprungsmaterial zu züchten: Ihr Faseranteil liegt bis zu gut einem Viertel über dem der besten bislang bekannten Fasernessel-Sorten.

Außerdem entwickelten die Forscher eine in vitro-Kulturmethode zur Vermehrung für diese Pflanzenart weiter. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

Als Fasernesseln nutzte man ursprünglich die Wildform der Großen Brennnessel, später selektierte man Sorten mit hohen Fasergehalten. Neben Hanf und Faserlein gehörte die Brennnessel bis zum 2. Weltkrieg zu den wichtigsten einheimischen Faserpflanzen, danach geriet sie in Vergessenheit. Dank neuer Verarbeitungsmethoden kann man heute aus ihren Fasern Stoffe in der Feinheit von Baumwolle mit sehr guten textilen Eigenschaften oder Vliese für technische Zwecke weben.

Die bislang übliche Vermehrung über Stecklinge ist allerdings für den großflächigen Anbau wenig geeignet und auch beim Fasergehalt der vorhandenen Sorten besteht noch Optimierungspotenzial. Nun gelang es den beiden Projektpartnern, 4 Klone zu züchten, die sich durch hohe Faserfestigkeiten (über 30 cN/tex), gute Feinheiten (30 bis 35 µm) und hohe Fasergehalte (bis zu 26,9 Prozent über den Stammklonen) auszeichnen.

Generell sollten Fasern für eine Verarbeitung zu Textilien oder Verbundwerkstoffen Festigkeiten von über 20 cN/tex und Feinheiten zwischen 30 und 35 µm aufweisen.

Es zeigte sich allerdings auch, dass die Fasergehalte je nach Erntejahr sehr unterschiedlich ausfielen und teilweise um mehr als 5 Prozentpunkte schwankten. Für eine abschließende Bewertung der Genotypen wäre deshalb ein großflächiger, praxisnaher Feldanbau wertvoll. (fnr)
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