Die Entwicklungen auf dem Stammholzmarkt seien weiter ungewiss. Zudem seien die Erlöse für Industrieholz für die Waldbauern derzeit unzureichend. Der Bayerische
Bauernverband und der Bayerische Waldbesitzerverband raten den Waldbesitzern deshalb, den Holzverkauf jeweils vor dem Einschlag vertraglich abzusichern. Um keine Lager im Wald aufzubauen und damit den Markt zusätzlich zu belasten, sollten sie die Holzbereitstellung eng mit ihrer Waldbesitzervereinigung abstimmen.
Erschweren die rückläufige Baukonjunktur in Deutschland und Europa sowie die US-amerikanische Immobilienkrise bereits seit geraumer Zeit den Schnittholzabsatz deutscher Säger, so trage die aktuelle Finanzkrise zu einer weiteren Verschärfung der Lage bei. Die Finanzkrise erhöhe zudem die Kosten der Sägewerke für Bürgschaften, mit denen sie den Wert des Holzes der Waldbesitzer und Forstzusammenschlüsse absichern. Betriebe der Säge- und Holzindustrie hätten deshalb zum Teil bereits die Anzahl der Arbeitsschichten reduziert, denken über Kurzarbeit nach oder verlängerten die Betriebsferien über die Weihnachtsfeiertage bis Mitte Januar. Zwar forderten die Säger weiterhin die Bereitstellung von frischem Nadelholz um die Grundversorgung zu sichern, jedoch zu reduzierten, für die Waldbesitzer nicht akzeptablen Preisen. Auch die Erlösmöglichkeiten für Buchenstammholz, Nadel- und Laubindustrieholz haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verschlechtert, so dass ein kostendeckender Verkauf allenfalls regional beim Energieholz möglich sei.
Die bereits in den letzten Monaten praktizierte Zurückhaltung beim Einschlag müsse solange beibehalten oder verstärkt werden, bis mehr Klarheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Europa und der Welt herrscht, empfiehlt der Bauernverband. So plant die Bundesregierung Mitte Januar 2009, zeitgleich mit der neuen US-Regierung, ein zweites Konjunkturprogramm aufzulegen. (bbv)