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04.02.2009 | 20:38 | Welternährung 

Konventionelle Züchtungsarbeit für mehr Erträge

Bonn - In den Schlagzeilen sind meist nur die spektakulären Meldungen über das Für und Wider gentechnischer Veränderungen an unseren Kulturpflanzen, um die Nahrungsmittelproduktion an die wachsende Weltbevölkerung anzupassen.

Konventionelle Züchtung
(c) proplanta
Doch jenseits davon wird auf der ganzen Welt konventionelle Forschung betrieben - ebenfalls mit dem Ziel, Nahrungsmittel in ausreichender Menge für morgen und übermorgen zu erzeugen.

Kartoffeln beispielsweise gehören zu den wichtigsten Nahrungspflanzen weltweit. Jährlich wird derzeit der Ertrag um knapp drei Prozent gesteigert. Das Internationale Kartoffelzentrum in Peru (CIP) hat einen großen Anteil an diesem Erfolg. CIP entwickelte neue Kartoffelsorten, die durch kurze Wachstumszeiten eine zusätzliche Ernte im Jahr ermöglichen. Schon eine mittelgroße Knolle enthält die Hälfte an Vitamin C, die der Mensch täglich benötigt. Zudem haben die Forscher Sorten entwickelt, die gegen die bisher bekannten Stämme der Kraut- und Knollenfäule resistent sind.

Während sich die peruanischen Forscher auf Kartoffeln spezialisiert haben, wird in West-Afrika daran gearbeitet, die Reisproduktion speziell für den schwarzen Kontinent zu erhöhen und die Lebensumstände für die Reisbauern zu verbessern. Ein Meilenstein in der Forschung am African Rice Center in Benin ist die Entwicklung von neuen afrikanischen Reissorten "New Rice for Africa" (NERICA). Die seit den sechziger Jahren steigende Nachfrage konnte nur mit Hilfe von Importen und Nahrungsmittelhilfe gedeckt werden. Die importierten Reissorten aus Asien gediehen in Afrikas Trockenheit jedoch nicht ausreichend, so dass die Forscher Sorten entwickelten, die an die dortigen Klima- und Bodenverhältnisse optimal angepasst sind. Sie kreuzten dazu die traditionellen afrikanischen Sorten mit denen aus Asien. NERICA ist deshalb kein gentechnisch veränderter Reis, sondern aus klassischer Kreuzung entstanden. Die Pflanzen sind trotzdem doppelt so ertragreich und haben einen kürzeren Reifezyklus. Ihr hoher Proteingehalt leistet zudem einen Beitrag, der häufig verbreiteten Mangelernährung zu begegnen.

Sowohl das Internationale Kartoffelzentrum in Peru wie auch das African Rice Center gehören zu einem internationalen Forschungsinstitut, der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR) mit Sitz in Washington D.C. Angeschlossen sind 13 weitere Zentren, die weltweit forschen, um die Menschen satt zu machen und die genetischen Ressourcen unserer Kulturpflanzen zu bewahren. (aid)
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