Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.02.2010 | 14:43 | Firmengründung 

Minderwertige Bio-Lebensmittel durch Bildanalyse erkennen

Kassel/Witzenhausen - Faules Obst im Joghurtbecher und zerkochtes Gemüse in Konserven erkennen Verbraucher und Händler nicht immer auf den ersten Blick oder Biss.

Minderwertige Bio-Lebensmittel durch Bildanalyse erkennen (Steigbild: Uni Kassel)
Wie groß die Qualitätsunterschiede zwischen verschiedenen ökologischen Lebensmitteln sind, kann mit der Steigbildanalyse überprüft werden. Universität Kassel-Absolventinnen Lisa Jung und Nadja Hilmes gründeten jetzt mit „Steigbild Witzenhausen" das erste Unternehmen, das Lebensmittelherstellern diese Analyse als Dienstleistung anbietet.

Die hundert Jahre alte Methode erforschten und standardisierten Wissenschaftler des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften. Andere Verfahren finden Rückstände in Produkten nur, wenn speziell danach gesucht wird. Die Steigbildanalyse macht alle Qualitätsminderungen sichtbar, da nicht einzelne Inhaltsstoffe, sondern das Gesamtbild untersucht wird. Auch ursprünglich hochwertige Produkte büßen ihre Vitalität durch falsche Verarbeitung ein. Diese Mängel werden aufgedeckt - der Hersteller kann infolge seine Produktion optimieren.

Händlern bietet die Analyse eine Entscheidungshilfe zwischen verschiedenen Lieferanten und Sorten. Das beugt Imageschäden, z.B. verursacht durch belastetes Bio-Obst oder Weichmachern in Ölen, vor.


Die Steigbildanalyse: Farben und Formen verraten Zustand

Das Verfahren besteht aus vier Schritten: In einer Schale versetzen die Agrarwissenschaftlerinnen die Lebensmittelprobe mit destilliertem Wasser. Ein Chromatographiepapier saugt die Flüssigkeit auf. Nachdem das Papier getrocknet ist, werden Silbernitrat und in einer dritten Phase Eisensulfat hinzu gegeben. Die Metallsalze reagieren mit der zu untersuchenden Substanz. Das Chromatographiepapier verfärbt sich. Zuletzt wird das Papier mit Tageslicht belichtet.

Das Ergebnis sind probenspezifische Strukturen, Farben und Formen. Um das entstandene Steigbild interpretieren zu können, gibt es eine Datenbank mit Referenzbildern von guten und schlechten Zuständen des gleichen Lebensmittels. Diese werden mit dem neu angefertigten Steigbild verglichen. Das gibt Aufschluss über die Qualität des Produktes. (PD)

Jedes Lebensmittel zeigt durch die Steigbildanalyse spezifische Strukturen, Farben und Formen, anhand derer sich die Qualität des Produktes erkennen lässt. Dieses Steigbild entstand aus einer Muttermilch-Probe. (Steigbild: Uni Kassel)Bild vergrößern
Jedes Lebensmittel zeigt durch die Steigbildanalyse spezifische Strukturen, Farben und Formen, anhand derer sich die Qualität des Produktes erkennen lässt. Dieses Steigbild entstand aus einer Muttermilch-Probe. (Steigbild: Uni Kassel)
Nadja Hilmes (links) und Lisa Jung bestimmen mithilfe der Steigbildanalyse die Gesamtqualität von Lebensmitteln. (Foto: Uni Kassel)Bild vergrößern
Nadja Hilmes (links) und Lisa Jung bestimmen mithilfe der Steigbildanalyse die Gesamtqualität von Lebensmitteln. Sie gründeten das erste Unternehmen, das Erzeugern, Händlern und Verarbeitern des Biomarktes dieses Verfahren als Dienstleistung anbietet. (Foto: Uni Kassel)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schweizer Biolebensmittelmarkt knackt Marke von 4 Milliarden Schweizer Franken

 Biolebensmittelmarkt: Absatz stagnierte im Jahr 2023

 Biofach-Veranstalter ziehen positive Bilanz

 Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln wieder gestiegen

 Appetit auf Bio-Produkte wieder gestiegen - Anbaufläche auch

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken