Referenten aus dem ML (Niedersächsisches Ministerium für ländliche Entwicklung, Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz), der TuTech Hamburg-Harburg, der Leuphana Universität und der Firma LGRain waren zur Veranstaltungsreihe „KLIMZUG NORD macht Station“ geladen. Die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen diskutierte mit etwa 50 Vertretern aus Landwirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Tourismus sowie weitere Interessierte über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft und den Tourismus in der Region.
Sowohl der Landrat des Landkreises Lüneburg, Manfred Nahrstedt, als auch der Vertreter der Samtgemeinde Amelinghausen, Michael Göbel, waren sich einig, „dass eine nachhaltige
Klimapolitik nur gemeinsam mit behördlichen Vertretern, der Landwirtschaft, den Naturschutzvertretern, aber auch mit dem Tourismus und der Öffentlichkeit in der Region durchgesetzt werden muss, da wir auch gegenüber künftiger Generationen eine Verpflichtung haben“.
Aktuelle IPCC-Modellrechnungen gehen davon aus, dass sich die Jahresdurchschnittstemperatur in Deutschland bis zum Jahr 2100 um 3,5 °C erhöhen wird und auch die Sommerniederschläge um 30 Prozent abnehmen bzw. im Winter zunehmen. Herr Rantzau (ML) geht davon aus, dass „die zunehmenden mittleren Temperaturen die Anbaugrenzen global verschieben, da es aufgrund von Trockenstress der Kulturarten Ertragseinbußen geben wird“.
Doch wie kann der spürbaren Wasserknappheit in der Region entgegen gewirkt werden? „Eine wichtige Anpassungsstrategie an den zu erwartenden
Klimawandel für die Landwirtschaft ist die Schaffung großer Bewirtschaftungseinheiten, die einen effizienten Einsatz von Großflächenberegnungssystemen ermöglichen“ so Monika von Haaren von der LWK Niedersachsen. Die Landschaftsstruktur sollte mit Hilfe aller regionalen Akteure so entwickelt werden, dass sie in relativ kurzer Zeit an die Klimawandelfolgen angepasst werden kann. Hierzu müssen Wege- und Gewässernetze, Beregnungsnetze, aber auch Biotopstrukturen deutlich verbessert werden. So werden die Schutzgüter Wasser, Boden, Luft sowie Fauna und Flora nicht nur nachhaltig in ihrer Funktion gesichert, sondern auch weiterentwickelt. Welche innovativen, Wasser sowie energiesparende Beregungssysteme genutzt werden können, untersucht die LWK Niedersachsen unter anderem im Rahmen von KLIMZUG-NORD.
Wie wichtig es ist, alle regionalen Akteure in ein Boot zu holen, betont auch Prof. Dr. Kreilkamp: „Klimawandel heißt für den Tourismus in Amelinghausen nicht nur Mitigation, indem energiesparende und klimaneutrale Hotels und Ferienanlagen gefördert werden, sondern auch Anpassung, indem zum Thema Klimawandel aufgeklärt und das Klimabewusstsein gestärkt wird.“
In der Vision der zukunftsfähigen Kulturlandschaft in der SG Amelinghausen sitzen alle Beteiligten der Region an einem Tisch, um sich gemeinsam den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. (lwk ns)