Der große
Klimagipfel in Kopenhagen endete im Dezember lediglich mit einer Absichtserklärung, die globale
Erderwärmung auf 2 Grad zu begrenzen. Zudem waren die vergangenen Monate eher von Negativschlagzeilen geprägt: Fälschungsvorwürfe gegen einzelne Klimaforscher des UNO-Klimarates oder die Nichteinhaltung von Zahlungsversprechen für Entwicklungsländer.
Dennoch ist eines immer noch klar: der
Klimawandel wird die Landwirtschaft und das menschliche Wohl insgesamt negativ beeinflussen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington D.C. Die Experten erwarten, dass die globale Landwirtschaft mit hohen Anpassungskosten rechnen muss: 1 bis 1,7 Milliarden US-Dollar müssten in die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität investiert werden, um die negativen Einflüsse des Klimawandels auszugleichen.
Als Ursachen für die Unterversorgung nennt das Institut Ertragseinbußen bei den wichtigsten Nahrungs- und Futterpflanzen sowie die daraus resultierende Verknappung und Preissteigerung. Daher empfehlen die Experten der internationalen Politik, die Adaption an den Klimawandel in ihre Entwicklungsprogramme zu integrieren, welche die nachhaltige Landwirtschaft fördern sollen. Vor allem solle in die Förderung der Wissenschaft und Technologie, einschließlich Biotechnologie, investiert werden. Investitionen in landwirtschaftliche Infrastruktur sei in diesem Zusammenhang ebenso essentiell, um die Vorteile von verbesserten Sorten und höheren Erträgen auch nutzen zu können.
Außerdem müsse verstärkt in agrarwissenschaftliche Beratung investiert werden. Beratungsdienste, die insbesondere auf die Anpassung an klimatische Veränderungen eingingen und gleichzeitig trockenresistente Sorten verteilten und zudem verbesserte Anbausysteme propagierten, seien vonnöten. Schließlich bedürfe es auch einer verbesserten Sammlung und Aufbereitung von Daten, damit die dramatischen Konsequenzen sichtbar und die Anpassung der Landwirtschaft zur Schlüssel-Agenda für den künftigen internationalen Verhandlungsprozess werde. Die nächste große Klima-Konferenz findet bereits im Dezember im mexikanischen Cancún statt. (aid)