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11.03.2009 | 14:42 | Tiergesundheit 

Rätselhafte Kälberkrankheit Blutschwitzen : Auf der Suche nach den Ursachen

Bonn - Seit Anfang 2008 beobachten Landwirte und Veterinäre bei Kälbern ein gehäuftes Auftreten von Symptomen des so genannten Blutschwitzens.

Rätselhafte Kälberkrankheit Blutschwitzen : Auf der Suche nach den Ursachen
Die Kälber im Alter von zwei bis drei Wochen bluten plötzlich an verschiedenen Stellen des Körpers und verenden innerhalb weniger Stunden bis Tage. Laut einem unter www.agrarheute.com veröffentlichten Dossier sind bisher bundesweit 150 Todesfälle bekannt, 110 davon in Bayern. Der Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. in Poing/Grub hat das Krankheitsbild bisher bei 40 Kälbern charakterisiert.

Tierhalter und Veterinäre stehen jedoch vor einem Rätsel, worin die Ursache für das plötzliche Auftreten der Blutungen liegen könnte. Die Symptome des Blutschwitzens treten auf, ohne dass erkennbare Verletzungen sichtbar wären. In einem vom Tiergesundheitsdienst Bayern veröffentlichten Merkblatt heißt es, dass bei betroffenen Tieren im Zusammenhang mit dem Einziehen von Ohrmarken oder nach durchgeführten Injektionen von unstillbaren Nachblutungen berichtet wurde. Auffällig seien eine fortschreitende Blässe des Flotzmauls und der Schleimhäute sowie hohes Fieber.

Labor- und Sektionsbefunde der betroffenen Kälber zeigten massive Blutungen in das Unterhautbindegewebe, in den Darm und andere Gewebe. Das Knochenmark weist ausgeprägte Schädigungen auf. Dazu kommt eine massive Verringerung der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen. Die betroffenen Tiere leiden an einer Gerinnungsstörung, ausgelöst durch das geschädigte Knochenmark. Experten bezeichnen das Krankheitsbild als hämorrhagische Diathese, eine gesteigerte Blutungsneigung.

Als Grund der rätselhaften Erkrankungen werden Gendefekte, Infektionen und Vergiftungen diskutiert. Um eine rasche Ursachenforschung betreiben zu können, hat der Tiergesundheitsdienst Bayern betroffene Tierhalter aufgefordert, Kälber mit Anzeichen des Blutschwitzens zu melden (089 9091-260). Dem Tierhalter entstehen keine Kosten für Transport oder Laboruntersuchungen. (aid)
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