Opfer soll der damalige Greenpeace-Kampagnenchef Yannick Jadot gewesen sein, der jetzt für die Grünen zum Europaparlament kandidiert. EDF bestätigte am Mittwoch die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen einen Mitarbeiter. Der Konzern erklärte sich aber selbst zum Opfer und kündigte Zivilklage gegen eine Beratungsfirma für Datensicherheit an, über die der illegale Spähversuch gelaufen sein sollen.
Der Fall war von der Journalisten-Website mediapart.fr aufgedeckt worden. Danach soll EDF ehemalige Polizisten und Geheimagenten beauftragt haben,
Greenpeace und eine weitere Organisation zu unterwandern und deren Kampagnen gegen Atomkraft zu verhindern. Der beschuldigte EDF-Mitarbeiter soll die Beratungsfirma beauftragt haben, in Jadots Computer einzudringen.
«Wir sind bestürzt darüber, dass Greenpeace in Frankreich offenbar systematisch bespitzelt worden ist», sagt Thomas Breuer, Leiter des Energiebereichs von Greenpeace Deutschland. «EDF versucht anscheinend, über illegale Methoden seine schärfsten Gegner auszuschalten. Damit tritt der Konzern nicht nur Greenpeace, sondern auch demokratische Grundwerte mit Füßen.» (dpa)