Präsident Nicolas Sarkozy kündigte am Dienstag in Poligny im Osten des Landes 650 Millionen Euro Sonderhilfen sowie Kredite in Höhe von einer Milliarde Euro an. «Es kommt nicht in Frage, dass Frankreich seine Landwirtschaft fallen lässt», sagte der Staatschef. Die außerordentlich schwere und beispiellosen Krise treffe das Herz der Gesellschaft. Mit einem Umsatz von 163 Milliarden Euro sei die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftsbereich - weit vor der Industrie.
Sarkozy forderte zudem die
EU-Kommission auf, sich für Preisregulierungen bei den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen einzusetzen. Vor allem die Milchbauern will der französische Präsident schnell geschützt sehen. Dass die EU- Arbeitsgruppe erst im Juni 2010 ihre Analyse zu einem neuen Rechtsrahmen für den Milchbereich vorlegen solle, sei nicht hinnehmbar. Er werde beim EU-Gipfel in dieser Woche fordern, dass die EU-Kommission zu Beginn des kommenden Jahres Vorschläge macht, sagte Sarkozy.
In Frankreich leiden die Milchbauern und andere Landwirte wie in vielen anderen EU-Ländern auch unter niedrigen Preisen für ihre Produkte. Zahlreiche Landwirte sehen ihre Existenz gefährdet. Den Ankündigungen von Sarkozy am Dienstag gingen wütende Massenproteste voraus. Die künftige schwarz-gelbe Koalition in Deutschland hatte am Freitag ein Sofortprogramm in dreistelliger Millionenhöhe angekündigt. Dafür sollen innerhalb von zwei Jahren 750 Millionen Euro zusätzlich bereitstehen. (dpa)