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Qualitätsmerkmale der Baumwolle

Qualitätsmerkmale der Baumwolle | proplanta.de
Rohbaumwolle wird nach Faserlänge, Gleichmäßigkeit, Feinheit, Farbe, Reinheit (Beimengungen von Kapsel-, Blätter- und Stängelresten), Griff (Reife), Festigkeit und Elastizität gehandelt. Wichtigstes Qualitätsmerkmal ist jedoch die Faserlänge (Stapel). Diese liegt im Allgemeinen zwischen 12 und 50 mm. Zur Bestimmung der Faserlänge wird eine Probe von etwa 5 - 7 g zwischen den Fingern geradegezogen und gemessen.

Die Rohbaumwolle wird nach den Höchststapeln (längsten Fasern) in die folgenden Klassen eingeteilt (die Einteilung ist jedoch nicht international genormt):

- Langstapelige Baumwolle: > 35 mm, z. B. Ägyptische Baumwolle,  Mako-Baumwolle; sie ist fein, von seidigem Glanz, meist cremefarbig

- Mittelstapelige Baumwolle: 25 - 35 mm, z. B. Upland-Baumwolle (80 % der Weltproduktion),  Amerikanische Baumwolle; sie ist weiß bis gelblich weiß

- Kurzstapelige Bauwolle: < 25 mm, z. B. Indische Baumwolle; sie ist meist gelblich-weiß bis bräunlich und von geringerer Qualität, da sie oft ungleichmäßig und hart ist.


Rund 90 % des Baumwollaufkommens der Welt fällt unter Kurz- und Mittel-stapel, 7 - 8 % unter Lang- und 2 - 3 % unter Extremlangstapel. Die längsten und wertvollsten Fasern liefert G. barbadense. Das Garn ist feiner und fester als das aus kürzeren Fasern. Die kürzesten und gröbsten Fasern hat G. herbaceum. Qualitäten mit extra langem Stapel werden vor allem in Ägypten und im Sudan produziert.

Neben den langen Fasern enthält die Baumwolle auch noch die so genannten Baumwollinters. Hierbei handelt es sich um kurze Filzhaare (< 4 mm), die durch nochmaliges Egrenieren der Samen gewonnen werden. Wegen des kurzen Stapels sind sie nicht verspinnbar, sondern dienen als Ausgangsmaterial für Chemiefasern und -seiden auf Zellulosebasis und für die Watteherstellung.