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Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit | Gerstenkrankheiten

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit | Pilzkrankheiten Gerste | proplanta.de

Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit


Rhynchosporium secalis
(OUD.) J. J. DAVIS


Schadbild

Die charakteristischen Symptome treten vorwiegend auf den Blattspreiten und in den Blattachseln auf. Anfangs bilden sich wässrige, blaugrüne Flecke, die von der Mitte her vertrocknen und dort grau-bräunlich erscheinen. Die ovalen bis unregelmäßig geformten Flecke werden 1 bis 3 cm lang, weisen einen dunkelbraunen Rand auf und können bei stärkerem Befall miteinander verschmelzen. Die Befallssymptome treten vor allem an den unteren Blattetagen auf, doch können auch die Ähren befallen sein.


Biologie des Schaderregers


Ausgangspunkt von Primärinfektionen sind befallene Pflanzenreste oder Körner. Das darin befindliche Myzel bildet massenhaft Konidien, die durch Regenspritzer verbreitet werden. Durch diese Verbreitungsart ist die Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit relativ standortgebunden, und der Anfangsbefall tritt vorwiegend nesterweise auf. Bei günstigen Voraussetzungen wird eine Blattetage nach der anderen von unten nach oben infiziert. Feuchtkühle Witterungsabschnitte sind förderlich für das Entstehen einer Epidemie, besonders in der Schoßphase. Neben Gerste befällt er auch Roggen, Triticale und eine Reihe von Gräsern.


Verbreitung


Die Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit ist weltweit verbreitet, allerdings liegen ihre Hauptschadgebiete mehr in Regionen mit längeren feuchtkühlen Witterungsabschnitten (Mittelgebirgslagen, Küstenregionen).


Bedeutung

Die Blattfleckenkrankheit zählt zu den wichtigsten Krankheiten der Wintergerste. Die Ertragseinbußen können bei anfälligen Sorten oft 10 bis 15 % erreichen, in einzelnen Regionen und Jahren auch 25 %. Die Krankheit  spielt seit Beginn der 80er Jahre eine zunehmende Rolle. Durch die Verringerung der Assimilationsfläche werden vorwiegend die Kornzahl pro Ähre und die Tausendkornmasse beeinträchtigt.


Bekämpfung

Zur Befallsminderung wir empfohlen:
- Reduzierung des Gerstenanteils in der Fruchtfolge
- sorgfältige Stroheinarbeitung
- Beseitigung der Ausfallgetreide und Schadgräsern
- Auswahl weniger anfälliger Sorten in gefährdeten Anbaulagen


Ein gezielter Fungizideinsatz ist bei Erreichen einer Befallshäufigkeit von 50 % auf den Indikationsblattetagen notwendig: BBCH 31 - 37 F-4; BBCH 39 - 49 F-3; BBCH 51 - 69 F-2.
Rhynchosporium BlattfleckenkrankheitBild vergrößern
Starker Befall eines Gerstebestandes mit der Rhynchosporium-Blattfleckenkrankheit (c) Syngenta
Nahaufnahme Rhynchosporium Battflecken bei GersteBild vergrößern
Nahaufnahme der Rhynchosporium-Battflecken bei Gerste. (c) Syngenta