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Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Samstag, 20.04.2024
Sharing im Job: Wissen ist Macht – oder doch nicht?

„Teile dein Wissen. Das ist ein Weg, Unsterblichkeit zu erlangen“, lautet ein berühmtes Zitat des Dalai Lama. Auch die Deutschen scheinen sich diese Weisheit zu Herzen zu nehmen. Drei Viertel von 23.382 Befragten stehen laut einer Umfrage von salesforce.com dem Teilen von Informationen und Wissen im Job positiv gegenüber. Der Einsatz von Kommunikationswerkzeugen, die nach dem Sharing- und Networking-Prinzip funktionieren, bringt insbesondere bei der Informationssuche Vorteile, da wirklich alle Mitarbeiter im Netzwerk auf Fragen antworten können.

Deutsche Arbeitnehmer teilen außerdem gerne Informationen, weil sie sich gerne als Experte für ein Thema etablieren wollen. Für mehr als ein Fünftel der Befragten war der Wunsch nach einer Expertenrolle das wichtigste Sharing-Argument. In unternehmensinternen Netzwerken erweitern Mitarbeiter ihr Wissen, indem sie beobachten was andere verlinken, nachfragen oder empfehlen. Im Laufe der Zeit lernen sie dann, wessen Einschätzung in welchen Bereichen wichtig ist und bei welchen Themen man selbst den besten Beitrag leisten kann. So kann innerhalb eines Unternehmens eine ganz neuartige Expertenkultur entstehen. Im Idealfall tauschen Mitarbeiter Ideen und Wissen aus, die sich ohne Sharing-Software wahrscheinlich weder getroffen noch miteinander gesprochen hätten.
Wissen (Foto: Sander - Fotolia.com)
Die Einschätzung der Umfrageteilnehmer wird auch von den Ergebnissen einer über vier Jahre hinweg unter 4.400 Unternehmen durchgeführten Befragung von McKinsey & Company unterstützt. Demnach müssen bei der Ermittlung des Beitrages sozialer Netzwerke für den Unternehmenserfolg zwei Dimensionen unterschieden werden. Die unternehmensinterne Vernetzung und die externe Anbindung. Zwar liefern beide Dimensionen für sich genommen eine messbar gesteigerte Produktivität, doch signifikant wird der Effekt erst bei Unternehmen, die sowohl unternehmensintern als auch zum Kunden hin die soziale Vernetzung nutzen.

Neben strukturellen Verbesserungen bei Zusammenarbeit und Wissensmanagement konnten im Rahmen dieser Studie auch monetäre Auswirkungen auf Marktanteil und Profitabilität nachgewiesen werden. Ob der Umschwung hin zu einer Wertschöpfung durch den Sharing- Ansatz letztendlich für das einzelne Unternehmen von Vorteil ist, hängt laut Buchautor und Journalist James Surowiecki davon ab, ob es sich um eine sogenannte „weise“ Gruppe handelt.

Eine weise Gruppe charakterisieren demnach vier Schlüsselkriterien: 1) Meinungsvielfalt: Jeder Mensch besitzt unterschiedliche Informationen über einen Sachverhalt, so dass es immer zu individuellen Interpretationen eines Sachverhalts kommen kann. 2) Unabhängigkeit: Die Meinung des Einzelnen ist nicht festgelegt durch die Ansicht der Gruppe. 3) Dezentralisierung: Das Spezialwissen des Einzelnen kommt zum Tragen. 4) Aggregation: Es sind Mechanismen vorhanden, um aus Einzelmeinungen eine Gruppenmeinung zu bilden.

Knapp 14 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht ohne eine Gegenleistung teilen möchten. Muss es sich hier zwangsläufig um eine monetäre Zuwendung handeln? Immer häufiger wird Anerkennung als die neue Währung des Sharing-Zeitalters gehandelt. Wer für eine hilfreiche Information mit einer Flut von positiven Bewertungen, Kommentaren, Einladungen oder Dank-Notizen an der öffentlichen Pinnwand belohnt wird, erntet als Gegenleistung Respekt und unter Umständen die Aufmerksamkeit der obersten Führungskräfte. Für Unternehmen bedeutet dies letztlich, dass sie sich zukünftig fragen müssen, wie sie die aktive Vernetzung von Mitarbeitern belohnen wollen. Und zu welchem Grad sie sich zu offenen, mobilen und sozial vernetzten Unternehmen entwickeln möchten.

Eine um die Sharing-Komponente erweiterte Version der geflügelten Worte des Philosophen und Staatsmannes Francis Bacon könnte folglich lauten: Wissen ist Macht, wenn man klug genug ist, es zu teilen und so im sozialen Netzwerk zu posten, dass auch das Management auf die eigenen Leistungen aufmerksam wird.

Vor dem Hintergrund der großen Offenheit der Befragten für das Teilen von Wissen am Arbeitsplatz und ihrem Wunsch sich als Experten zu positionieren, könnten Unternehmen ableiten, dass sie Arbeitnehmern zukünftig Raum für die Sharing-Philosophie bieten sollten. Unternehmen, die sich beim vernetzten Informationsaustausch introvertiert oder konservativ verhalten, müssen sich der Frage stellen, ob sie mit dieser Unternehmenskultur in Zukunft noch die besten der besten Talente für sich gewinnen können. (salesforce)

zur Studie

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BayWa

BayWa Stiftung vergibt Stipendien an Agrarstudenten der TU München

Ab dem Wintersemester 2011/2012 unterstützt die BayWa Stiftung Agrarstudenten der Technischen Universität (TU) München-Weihenstephan: im Rahmen des Deutschlandstipendiums der Bundesregierung fördert die BayWa Stiftung innerhalb der nächsten drei Jahre insgesamt 25 Studenten. Die Stipendien in Höhe von monatlich 300 Euro werden zur Hälfte von der BayWa Stiftung getragen und zur anderen Hälfte von der Bundesregierung.

Mit den Stipendien fördert die BayWa Stiftung an der TU München-Weihenstephan Studenten der Studiengänge der Agrarwissenschaften, Gartenbauwissenschaften sowie des Bereiches nachwachsende Rohstoffe. Im ersten Jahr werden 5 Studenten gefördert, im zweiten und dritten Jahr jeweils 10.

Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch die Universität. Dabei zählt neben überdurchschnittlichen Leistungen auch soziale Kriterien wie ehrenamtliches Engagement, Pflege von Angehörigen oder die Bewältigung von besonderen biografischen Hindernissen. (baywa)

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Bachelorabsolventen haben mehr Chancen bei Großunternehmen

Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland stehen den neuen Universitätsabschlüssen, insbesondere dem Bachelor, eher kritisch gegenüber. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Mittelstandsforschung. Insgesamt, so die  Studie, reichen die Einstellungen der Unternehmen gegenüber der Einführung der neuen Studiengänge von weitgehender Zustimmung bis zu nahezu vollständiger Ablehnung.

Die meisten Unternehmen stehen der Reform jedoch eher indifferent gegenüber. So kritisieren die Unternehmen etwa, dass aus ihrer Sicht die Lehrinhalte der neuen Studiengänge keineswegs praxisnäher als die der alten Studiengänge seien. Zudem sind sie mit dem Fachwissen, den analytischen Fähigkeiten und der Befähigung zum eigenständigen Arbeiten der Bachelor-Absolventen im Vergleich zu den Bewerbern mit einem herkömmlichen oder einem Master-Abschluss etwas weniger zufrieden.

Bachelor-Absolventen, das ergab die Studie auch, werden eher von wachsenden und beschäftigungsstarken Unternehmen eingestellt, während kleine und mittlere Unternehmen zurückhaltender sind. Immerhin hat mehr als die Hälfte der Unternehmen, die in den letzten drei Jahren Akademiker rekrutiert haben, Absolventen der neuen Studiengänge, vor allem Bachelor-Absolventen, eingestellt.

Knapp die Hälfte der Befragten räumte ein, nicht hinreichend über die konkreten Inhalte der Reform informiert zu sein, etwa über Qualitätsmerkmale der Studiengänge und Inhalte der Lehrpläne. Zudem fehlt ihnen häufig der Überblick über die Studiengänge und die Bezeichnungen der neuen Abschlüsse. (ifm)
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Proplanta - Das Informationszentrum für die Landwirtschaft