Beruf & Bildung

weiter blätternzurück blättern8/12vorwärts blättern
Seite drucken
Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Dienstag, 19.03.2024
Typische Fehler im eigenen Stellengesuch

Ein Stellengesuch kann die Chance einen neuen Job zu finden erhöhen. Bewerber, die konkret auf sich selbst aufmerksam machen, werden von Arbeitgebern meist als motiviert und engagiert wahrgenommen. Allerdings können Stellengesuche nur dann für Aufmerksamkeit sorgen, wenn sie überzeugend formuliert sind. Zudem ist die Wahl des richtigen Mediums entscheidend für den Erfolg! Wir haben zusammengefasst, welche häufigen Fehler Sie im eigenen Stellengesuch vermeiden sollten.

1. Stellenangebot aufgeben – Das falsche Medium wählen

Das beste Stellengesuch ist wertlos, wenn es sich nicht an die richtige Zielgruppe richtet! Bevor Sie ein Gesuch aufgeben, sollten Sie sich vorher informieren, wo Sie die richtigen Ansprechpartner finden. Stellen Sie sich die Fragen WEN Sie mit Ihrer Anzeige erreichen wollen? Wenn Sie zum Beispiel auf der Suche nach einer Stelle in Ihrer Stadt oder im näheren Umkreis sind, ist eine Anzeige in den regionalen Tagesblättern (z.B. Berliner Morgenpost, Kölner Stadtanzeiger etc.) sinnvoll.

Sind Sie ortsungebunden und bereit für den Job umzuziehen, empfiehlt es sich ein Stellengesuch in einer überregionalen Tages- oder Wochenzeitung (z.B. Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung) zu schalten. Für Bewerber, die sich auf eine ganz bestimmte Branche festgelegt haben, ist ein Gesuch in einer entsprechenden Fachzeitschrift ratsam. Tipp: Um herauszufinden, welche Zeitschriften oder Online-Medien für Ihre Branche von besonderer Bedeutung sind, können Sie bei der Industrie- und Handelskammer, bei Verbänden, Gewerkschaften oder den Innungen nachfragen.

2. Qualitätssicherung – Anforderungsprofil ist unscheinbar

Viele Stellengesuche sind ideenlos und scheinen alle nach dem gleichen Muster verfasst zu sein. Sie unterscheiden sich nicht voneinander, sind langweilig und wenig aussagekräftig formuliert. Zudem wirken viele Gesuche altbacken und nicht authentisch. Vorlagen können Ihnen zwar als Muster bei der Formulierung von Stellengesuchen helfen, sollten aber lediglich zur Inspiration dienen! Wenn Sie Erfolg haben möchten, sollten Sie versuchen, Ihr Stellengesuch so individuell wie möglich zu gestalten. Nehmen Sie sich dafür genügend Zeit!

Ein überzeugender Text lässt sich nicht in 20 Minuten schreiben. Planen Sie einen ganzen Nachmittag dafür ein, legen Sie den Text für einige Stunden zur Seite und lesen Sie den Entwurf erneut durch. Tipp: Sehen Sie sich andere Stellenangebote durch. Analysieren Sie die Stellengesuche anhand folgender Fragen: Was gefällt Ihnen an dieser Anzeige und was nicht? Ist die Anzeige aussagekräftig? Würden Sie sich als Personalchef angesprochen fühlen? Wie können Sie sich mit Ihrer Anzeige von Ihren Mitbewerbern abheben?

3. Stellengesuch schreiben – Unseriöse Überschriften

Vermeiden Sie Überschriften wie zum Beispiel: „Suche dringen einen Job“ oder „Max Mustermann-Arbeitslos-Berlin“. Wörter wie „Arbeitslos“, „Hilfe“, „Dringend“ oder „Zum baldmöglichsten Termin“ haben in einem Stellengesuch nichts verloren! Sie signalisieren den Arbeitnehmer, dass Sie sich in einer Notsituation befinden und locken Firmen an, die Ihre schlechte Lage ausnutzen. So geht’s richtig: Beginnen Sie mit einer sachlichen Überschrift in der Sie die berufliche Position beziehungsweise die angestrebte Tätigkeit angeben. Um Aufmerksamkeit zu erregen, können Sie die Überschrift optisch hervorheben (z.B. in Fettdruck).

Gute Beispiele für eine Überschrift sind:
• „Leidenschaftlicher Fotograf sucht…“
• „Jurist - Schwerpunkt Onlinerecht…“
• oder „Diplom-Pädagogin sucht…“



Jobsuche (c) stockWERK - fotolia.com
4. Stellengesuch inserieren – Struktur fehlt

Beginnen Sie Ihr Stellengesuch nicht x-beliebig, wie zum Beispiel: „Ich, 33, w, suche…“. Ihre Anzeige sollte immer mit der Kernbotschaft Ihres Gesuchs, d.h. mit Ihrer beruflichen Qualifikation, beginnen. In einem nächsten Schritt weisen Sie auf Ihre fachlichen Kenntnisse hin. Zudem sollte aus Ihrem Text hervorgehen, welchen Nutzen Sie dem neuen Arbeitgeber bringen? Ein Beispiel: „Übersetzer/Fremdsprachensekretärin mit Hochschulabschluss und langjähriger Berufserfahrung als Bürokauffrau sucht…“

Aus Ihrer Anzeige sollte folgendes hervorgehen:

• Ihre wichtigsten fachlichen Qualifikationen

• Ihre beruflichen Erfolge

• Besondere Fähigkeiten & Kenntnisse

• Welche Position Sie anstreben und in welcher Region

• Alter und Geschlecht

• Angaben zu Ihrer Mobilität

• Eine Kontaktanschrift oder E-Mail-Adresse

Wichtig: Achten Sie auf eine klare Gliederung und gute Lesbarkeit! Strukturieren Sie das Stellengesuch! Die Anzeige sollte nicht als eintöniger Fließtext heruntergeschrieben werden. Arbeiten Sie mit Fettschrift und mit verschiedenen Absätzen um die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zu ziehen.

5. Stellengesuch formulieren – Keine Grenzen setzen

Eine gute Stellenanzeige sollte ehrlich, einfach, angemessen und ansprechend formuliert sein. Dies wird unter Personalern die „2e2a-Regel“ genannt! Das heißt: Die Sätze sollten kurz und klar sein, aber auch aussagekräftige Reizwörter enthalten. Formulieren Sie präzise, was Sie suchen oder was Sie beruflich nicht machen möchten (z.B. Nachtschichten). Damit grenzen Sie Ihre Suche ein und ersparen sich unerwünschte Zuschriften. Vergessen Sie nicht zu erwähnen, ob sie einen Job in Ihrer Region oder im gesamten Bundesgebiet suchen.

6. Stellengesuch schalten - Kontaktmöglichkeit ist unseriös

Ein Rechtsanwalt dessen E-Mail-Adresse „Zauberhase@hotmail.com“ lautet? Peinliche E-Mail-Adressen oder Nicknamen haben in einem Stellengesuch nichts verloren. Am besten Sie legen sich für Ihr Stellengesuch einen neuen E-Mail-Account an. Achten Sie dabei auf eine seriöse Bezeichnung wie zum Beispiel: max.mustermann@bekannter-provider.de. Ihr Vor- und Nachname sollte bereits aus der E-Mail-Adresse hervorgehen. Zudem ist ein seriöser Provider wichtig. Vorteil: Wenn Sie den Account nicht mehr benötigen, können Sie ihn einfach wieder löschen.

Tipp: Die meisten Stellengesuche werden als sogenannte Chiffre-Anzeigen aufgegeben. Das heißt, der Verfasser kann nur in anonymisierter Form (mittels Chiffre-Nummer) kontaktiert werden. Für den Arbeitgeber ist es allerdings leichter, wenn er sich direkt mit Ihnen in Verbindung setzen kann. Geben Sie wenn möglich immer eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse an!

7. Am falschen Ende sparen

Ein Personalchef weiß, wie viel ein Stellengesuch in einer Zeitung oder Fachzeitschrift in etwa kostet und erkennt demzufolge, wie viel Sie in Ihre Selbstpräsentation investieren. Daher: Sparen Sie nicht am falschen Ende! Ein individuelles Stellengesuch ist Werbung in eigener Sache – im besten Fall winkt Ihr Traumjob! Eine goldene Regel besagt: Circa zehn bis 20 Prozent des angestrebten monatlichen Bruttogehaltes sollten Sie in eine Anzeige investieren. Tipp: Häufig ist im Preis für das Print-Stellengesuch noch eine kostenlose Online-Schaltung möglich. Einige Online-Jobbörsen (z.B. Gigajob.com, Backinjob.de, Gelegenheitsjobs.de, Stellenanbieter.de.) bieten zudem die Möglichkeit, ein Stellenangebot kostenlos einzustellen. (proplanta)
Artikel kommentieren