Rapssamen aus unreifen Schoten von Durchwuchspflanzen besitzen eine stark ausgeprägte Keimruhe. Aber auch reife ausgefallene Rapssamen unterliegen einer Keimruhe, die bei Bodenbedeckung verschärft wird. Das bedeutet, nach der Ernte des Winterrapses sollte das Feld keinesfalls „schwarz“ gearbeitet werden!
Besser ist es, den Acker vorerst unberührt zu lassen, um die Keimung des Ausfallrapses zu ermöglichen. Bei Feuchtigkeit keimen die reifen Samen dann relativ schnell. Die Stoppelbearbeitung nach Getreide sollte bei starkem Ackerfuchsschwanzdruck mit einem möglichst flachen Bearbeitungsgang erfolgen. So wird verhindert, dass Samen direkt in eine Keimruhe verfallen.
Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass eine zeitnahe Aussaat der Begrünungen auch unter trockenen Bedingungen am Ende noch den vernünftigsten Bestand ergeben hat.
Zwischenfrüchte sollten also unbedingt zeitnah nach der Ernte ausgesät werden.
Sollten Probleme mit Wurzelunkräutern wie Winden bestehen, kann mit einer gezielten Teilflächenbehandlung z.B. mit Kyleo oder Starane XL und nachfolgend langer Wartezeit bis zur Bodenbearbeitung nachgeschoben werden.
Die trockenen und frühen Bedingungen eignen sich in diesem Jahr gut für Kalkungsmaßnahmen. Zuvor sollte der tatsächliche Kalkbedarf der Flächen über die Grundbodenuntersuchung ermittelt werden.
(Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 02.08.2019)