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02.12.2019 | 03:35 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Vorsicht bei bakteriellen Blattflecken an Feldsalat

Karlsruhe - A. Altmann, der Gemüsebauexperte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, beschreibt die auffälligen Symptome die typisch sind für bakterielle Blattflecken an Feldsalat und weist darauf hin, dass der Befall häufig an den Keimblättern beginnt.

Feldsalat
Gemüsebau - Achtung: Bakterielle Blattflecken an Feldsalat. (c) proplanta
In verschiedenen Feldsalat-Beständen verursachen rundliche, schwarze Flecken auf den unteren Blättern zusätzliche Arbeit beim Ernten bzw. Putzen.

Anfangs sind sie punktförmig, werden später mehrere Millimeter groß und können zu größeren Flächen zusammenwachsen. Der Rand ist meist scharf zum gesunden Gewebe abgegrenzt, manchmal erkennt man im Gegenlicht einen ölig-wässrigen Hof.

Hervorgerufen werden die Flecken durch das Bakterium Acidovorax valerianellae. Der Befall beginnt oft an den Keimblättern. Durch Wasserspritzer breitet sich der Erreger allmählich auf weitere Blätter und auf umliegende Pflanzen aus. Das Bakterium kann bis zu 3 Jahre auf Ernterückständen überdauern.

In einem gut belebten Boden sollten Pflanzenreste und damit das Bakterium aber schon nach kürzerer Zeit abgebaut sein. Deshalb stellt Saatgut wohl die wichtigste Infektionsquelle dar. Dafür spricht auch, dass die Infektionen bei unterschiedlichen Sorten (=Chargen) auf der gleichen Fläche ganz unterschiedlich ausgeprägt sein können.

Spritzungen mit Cuprozin Progress (zugelassen gegen Falschen Mehltau im Freiland und Gewächshaus mit 2 Liter/ha, Wartezeit 7 Tage) können eine Ausbreitung bremsen. Ansonsten sind, wie gegen alle bakteriellen Blattfleckenerreger, keine direkten Maßnahmen möglich.

Der Rat des Fachmanns aus dem Breisgau: Es sollte ausschließlich Saatgut aus seriösen Quellen verwendet werden. Wenn Feldsalat-Saatgut „günstig“ angeboten wird, hat das einen Grund. Im Gewächshaus sollte möglichst selten bewässert werden, um eine Verbreitung durch Wasserspritzer zu verhindern und Blattnässe zu vermeiden.

Wärme fördert das Wachstum der Bakterien, die Temperaturen sollten nicht über 12°C steigen. Das ist auch nach der Ernte wichtig: Ware aus betroffenen Beständen muss möglichst kühl gelagert werden, sonst kann sich ein übersehener Fleck schnell vergrößern.

(Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 29.11.2019)
ltz augustenberg
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