Auch in der letzten Woche waren weiterhin Niederschläge gemeldet, somit rückt mit „Mitte Oktober“ der nächstmögliche Saattermin ins Interesse.
Wenn man mehrere Versuchsreihen mit Saatterminen aus klimatischen Gebieten wie dem Rhein-Neckar-Kreis vergleicht, liegt der optimale Saattermin für die
Wintergerste zwischen dem 04. und 12. Oktober. Der Jahreseffekt durch die Winterwitterung ist deutlich größer als der absolute Saattermin.
Saaten nach dem 20.10. liegen dann zwischen 5 bis 10% unter dem Versuchsmittel und reihen sich bei den Ergebnissen zu den Septembersaaten ein. Es ist in unserem milden Weinbauklima bisher noch kein Grund zur Panik angesagt. Es gilt immer:
Saatbeet geht vor Saatzeit, dies ist vor allem bei der Wintergerste so!!
Aber: Es fehlt der Wintergerste bei späterer Saat die Zeit für eine ausreichende Bestockung. Daher muss die
Saatstärke ab sofort und in jedem Fall angepasst werden. Ab Mitte Oktober sind bei zweizeiligen Wintergersten Sorten 330 Körner/m² anzustreben. Ab dem 20. Oktober dürfen es auch 350 Körner/m² sein. Bei mehrzeiligen Sorten und Hybridgerste muss die Saatstärke entsprechend angepasst werden. auf keinen Fall darf zu tief gesät werden. Zwei bis drei cm Ablagetiefe sind absolut ausreichend!
Ein Vorteil der etwas ver(späteten)zögerten Saat ist, dass auf den meisten potenziellen Wintergerstenflächen, eine erneute Welle von Ausfallgetreide,
Ackerfuchsschwanz und Trespe auflaufen kann. Sollte die Saatbeetvorbereitung nicht mit dem Pflug erfolgen, kann zunächst mit einem glyphosathaltigen Mittel gearbeitet werden, da zu dieser Jahreszeit bei einer Bodenbearbeitung mit dem Grubber oder einem vergleichbaren Gerät der Aufwuchs nicht ausreichend abtrocknet und in der Folge sofort wieder anwächst.
(Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 07.10.2019)