Je nach Saattermin ist der Raps im 2-Blattstadium (BBCH 12) oder am Auflaufen. Zur Kontrolle des
Rapserdflohs und des schwarzen
Kohltriebrüsslers sollten ab dem Keimblattstadium die
Gelbschalen aufgestellt sein. Für einen besseren Fang, die Schalen zur Hälfte in den Boden eingraben.
Der
Rapserdflohbefall schwankt auf der Baar von Jahr zu Jahr. Typisch ist der Sieblochfraß an Keim- aber auch an den ersten Laubblättern und sollte nicht mit Schneckenfraß verwechselt werden. Maßnahmen gegen den
Käfer sollten sich an folgenden Bekämpfungsrichtwerten orientieren:
- 10% zerstörte Blattfläche vom Auflaufen bis zum 2-Blattstadium
- 50 Käfer in 3 Wochen in der Gelbschale im 4-6 Blattstadium
Sofern kein früher Starkbefall vorliegt, sollte der späte Behandlungstermin Mitte/Ende Oktober bei Bekämpfungsrichtwertüberschreitung bevorzugt werden. Zu diesem Termin sind alle Käfer zugeflogen und die ersten jungen
Larven werden miterfasst. Larvenkontrolle in den Blattstielen im Spätherbst:
- 3 Larven/Pflanze in schwachen Beständen
- 5 Larven/Pflanze in kräftigen Beständen
Der
schwarze Kohltriebrüssler verursacht vor allem bei warmer Herbstwitterung bemerkbare Schäden. Der Befall ist nur mit einer Gelbschale feststellbar. Hier gilt folgender Bekämpfungsrichtwert:
- 10 Rüssler in drei Tagen in der Gelbschale
Auf der Baar können
beide Schädlinge gemeinsam auftreten. Hier sollte sich ein Insektizid-Einsatz ab dem 1-Blattstadium am Bekämpfungsrichtwert des Schwarzen Kohltriebrüsslers orientieren, damit mit einer Behandlung beide
Schädlinge wirksam bekämpft werden.
Die eigenen Schläge regelmäßig kontrollieren und erst bei Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte eine insektizide Maßnahme durchführen. Auf keinen Fall zu früh behandeln, denn auch in unserer Region sind schon erste Insektizid-Resistenzen der Käfer bekannt. Eine geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Tagestemperaturen können bei allen
Pflanzenschutzmaßnahmen Wirkungsminderungen verursachen. Unter solchen Bedingungen raten wir dringend, nur in den Morgen- oder Abendstunden zu spritzen.
Ackerbauliche Maßnahmen auf Altrapsflächen: Aufgelaufene Pflanzen (Ausfallraps, Gräser) nicht lange stehen lassen. Intensive flache Bodenbearbeitungsgänge dezimieren die Kleine
Kohlfliege und Schnecken, zudem wird die „grüne Brücke“ für Pilzkrankheiten unterbrochen.
(Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 11.09.2019)