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09.01.2019 | 01:48 | Winterwetter 2019 

Januar zeigt sich weiter von seiner ungemütlichen Seiten

Hamburg / München - Geschlossene Schulen in Oberbayern, Sturmflut an der Nordseeküste - das Wetter in Deutschland bleibt ungemütlich.

Wetter im Januar 2019
Tief «Benjamin» bringt Wetter der Extreme: Während vor allem im Süden und teils im Osten Deutschlands das Schneetreiben kein Ende zu nehmen scheint, stellen Meteorologen im Westen schon erste Pollen fest. (c) proplanta
Schuld ist das Tief «Benjamin». Es brachte am Dienstag schauerartigen Regen im Nordwesten mit sich. Teils anhaltende Schneefälle kamen im Erzgebirge, im Bayerischen Wald und in den Alpen nieder. Zugleich fegten schwere Sturmböen über weite Teile Deutschlands. Am Mittwoch soll es ab einer Höhe von 500 bis 700 Metern zeitweise schneien.

Nach einer Warnung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie bereiteten sich die Menschen an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste am Dienstag auf eine Sturmflut vor. An der nordfriesischen Küste sollten wegen des Sturmtiefs «Benjamin» etwa 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser erreicht werden.

Zwischen dem nordfriesischen Schlüttsiel und den Halligen stellte die Wyker Dampfschiff-Reederei am Dienstag den Schiffsverkehr ein. Ob es auch zwischen Föhr und Amrum zu Fahrplanänderungen kommt, war zunächst unklar. In Niedersachsen sollten alle Fähren von und nach Wangerooge ausfallen. Der Verkehr zwischen Cuxhaven und der Hochseeinsel Helgoland wurde ebenfalls eingestellt.

Für den Hamburger Stadtteil St. Pauli rechnete das Bundesamt am frühen Dienstagabend mit einem Wasserstand zwischen 1,5 und 2 Metern über dem mittleren Hochwasser.

Die Deutsche Bahn schloss auch Auswirkungen des Sturmtiefs auf den Bahnverkehr nicht aus. Zunächst waren jedoch keine wetterbedingten Einschränkungen im bundesweiten Zugverkehr bekannt. Am wichtigen niederländischen Drehkreuz Amsterdam Schiphol strich die Fluggesellschaft KLM vorsorglich etwa 160 Flüge.

Woanders kündigt sich der Frühling an. In einigen Teilen Nordrhein-Westfalens waren am Dienstag nach DWD-Angaben schon wieder Hasel-Pollen in der Luft. Zudem könne es auch Erlen-Pollen geben, hieß es. «Die Pollen sind noch vereinzelt», sagte eine Sprecherin.

Den Menschen im südlichen Bayern und in Österreich wiederum gönnt der Winter am Dienstag nach einem der schneereichsten Wochenenden der vergangenen Jahre voraussichtlich eine kurze Atempause. In Bayerns Skigebieten waren nach den Schneefällen der letzten Tage dennoch zahlreiche Lifte und Pisten gesperrt. 

Auf dem Brocken in Sachsen-Anhalt, dem mit 1.141 Meter höchsten Berg Norddeutschlands, lagen mehr als 75 Zentimeter Schnee, wie ein Experte der dortigen Wetterstation am Dienstagmorgen sagte.

Der Schneefall im Süden Bayerns werde sich spätestens in der Nacht zum Mittwoch wieder intensivieren, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Das dürfte vor allem Schüler freuen: Vielerorts in Südbayern ist die ganze Woche schulfrei. Zum Wochenbeginn hatten die Schneemassen im regionalen Zugverkehr in Bayern zahlreiche Verspätungen und Ausfälle verursacht.

Auch im Schwarzwald und im Erzgebirge wird neuer Schnee erwartet. In Sachsen soll es auch im Tiefland schneien. Innerhalb von 48 Stunden könne es in höheren Lagen 40 bis 60 Zentimeter Neuschnee geben.

Die Wetterlage in den österreichischen Alpen hat sich derweil durch neue Schneefälle weiter verschärft. Im ganzen Land waren rund 100 Straßen wegen Lawinengefahr gesperrt. Zahl und Größe der Gefahrenstellen nähmen zu, teilte der Lawinenwarndienst mit.

Auf dem rund 1.800 Meter hohen Loser in der Steiermark hat der Schnee die Bergstation fast unter sich begraben. Die Mitarbeiter der Bergbahn kämpften gegen Schneemassen, schrieb das Unternehmen auf Facebook. «Bei den typisch eingewehten Stellen liegt bis zu 10 Meter Schnee.» 

Sogar im Teilen Griechenlands schränkte Schneefall am Dienstag den Verkehr ein. Auf der Akropolis von Athen lag am frühen Morgen eine hauchdünne Schneedecke. Diese aber schmolz rasch mit dem ersten Tageslicht, wie das griechische Fernsehen zeigte.

Durch den erwarteten Nordweststurm stellen sich die Niederlande auf weiteres Treibgut aus den Containern des Frachtschiffes «MSC Zoe» ein, vor allem die Strände der Wattenmeerinseln Terschelling, Ameland und Schiermonnikoog könnten betroffen sein, warnten die Behörden in der Provinz Friesland. Die «MSC Zoe» hatte in der vergangenen Woche auf dem Weg nach Bremerhaven 281 Container in der Nordsee verloren.
dpa
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