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05.03.2018 | 01:20 | Winterwetter 2018 

Kälte in Deutschland verabschiedet sich

Offenbach / Berlin - Die Kältezeit in Deutschland ist weitgehend vorbei: In den kommenden Tagen ist in Deutschland wieder mit milden Temperaturen zu rechnen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mitteilte.

Bald keine Mütze mehr notwendig
In Deutschland wird es nach der Eiseskälte wärmer - zumindest in weiten Teilen des Landes. Derweil kämpfen die Menschen an der US-Ostküste noch mit den Folgen eines massiven Wintersturms. Und in Frankreich ist die Lawinengefahr immer noch groß. (c) proplanta
Das Wetter im Rück- und Ausblick:

Frühlingsgefühle - und Frost im Norden: Schon am Sonntag wurden teilweise Höchstwerte von 11 bis 13 Grad erreicht - im Plus, wohlgemerkt. Dauerfrost gab es nur noch ganz im Norden und im Nordosten. Vor allem in diesen Gebieten kann der Boden auch weiterhin gefrieren.

Das am meisten gefährdete Gebiet ist nach den aktuellen Prognosen der Bereich zwischen Hannover und den schleswig-holsteinischen Landkreisen. Dort kann am Montag während des Berufsverkehrs unwetterartige Glätte auftreten. In der Südosthälfte wird es zunehmend freundlich und es bleibt trocken. Im Osten kann es in der Nacht zum Mittwoch nochmals Glatteis geben.

Den Rest der Woche bleibt es leicht unbeständig mit täglichem Regenrisiko. Bis zum Mittwoch werden im Norden Höchstwerte von zwischen minus 2 und plus 7 Grad erwartet. Im übrigen Bundesgebiet ist mit Höchstwerten zwischen 2 und 13 Grad zu rechnen. Die Tiefstwerte liegen in den kommenden Tagen bei minus 7 bis plus 4 Grad.

Winterfreuden: Die gibt es auch weiterhin in Bergregionen wie dem Harz. «Ski und Rodel gut», hieß es am Samstag aus Braunlage. «Der Ort ist voll, es läuft sehr gut», sagte eine Mitarbeiterin des örtlichen Tourismusbüros. Die anhaltende Kälte machte einen besonderen Freizeitsport möglich: das Eisklettern. Weil Eis leicht breche, sei es unberechenbarer als das Klettern am Fels, sagte Ilja Schicker aus Wernigerode, der den mit Eis bedeckten Romkerhaller Wasserfall bestieg.

Die Kehrseite der Kälte: Gäste der Ostfriesischen Inseln bekamen sie bei der An- und Abreise zu spüren: Auch am Samstag blieb der Fährverkehr nach Baltrum, Spiekeroog und Wangerooge eingestellt. Bei den Elbfähren in Niedersachsen gab es ebenfalls Einschränkungen. Nur noch mit dem Flugzeug konnten Gäste nach Juist gelangen.

«Die paar Tage machen uns nicht nervös, wir sind ganz gelassen», sagte Lebensmittelhändler Norbert Gillet auf der rund 1.500 Bewohner zählenden Insel am Samstag. Er hat schon ganz andere Zeiten erlebt: «Im Winter 1997 kam sieben Wochen kein Schiff und vier Wochen kein Flugzeug.» Auch an der Ostsee gab es Behinderungen.

Schwerer Unfall in Winterberg: Ein kleiner Junge rutschte am Samstag in dem NRW-Wintersportort an einer Skipiste von einem Schneehaufen auf die Straße und geriet unter ein Auto. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, erfasste das Auto den Fünfjährigen mit einem Hinterreifen.

Das Kind erlitt schwere Beinverletzungen und kam in ein Krankenhaus. Im Bereich der Unfallstelle herrschte Skibetrieb - der 43 Jahre alte Autofahrer aus den Niederlanden war bei dem Unfall jedoch langsam unterwegs, wie es von der Polizei hieß.

Sturm an der US-Ostküste: Das Unwetter hat am Wochenende mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Mit Orkanböen von bis zu 150 Stundenkilometern und teils heftigen Niederschlägen setzte der Wintersturm am Wochenende mehrere Landstriche an der Küste unter Wasser. Manche Medienberichte sprachen sogar von neun Toten.

Rund 3.300 Flüge wurden gestrichen, zeitweise waren mehr als 1,4 Millionen Menschen ohne Strom. In Boston, der Hauptstadt von Massachusetts, gab es die schlimmsten Überschwemmungen, da der Sturm dort mit Flut zusammenfiel. Der Wetterdienst nannte den Sturm für einige Gebiete Neuenglands ein «Ereignis auf Leben und Tod».

Lawinen bleiben große Gefahr: Bei einem Unglück in den französischen Pyrenäen sind zwei spanische Skiwanderer ums Leben gekommen. Einer von ihnen sei tot aufgefunden worden, der andere in einem Krankenhaus in Toulouse seinen Verletzungen erlegen, berichteten der Radionachrichtensender Francefinfo und der Fernsehnachrichtensender BFMTV am Samstag.

Drei weitere Mitglieder der Gruppe konnten sich nach dem Unfall abseits der Skipisten in der Nähe des Ortes Aragnouet im Département Hautes-Pyrénées aus den Schneemassen befreien und Retter alarmieren. Erst am Freitag waren vier Skiwanderer beim bisher schlimmsten Lawinenunglück dieses Winters in Frankreich in den südlichen Alpen getötet worden.

"Emma" und die Plünderer: Die nutzten den Wintersturm in Irland, um in einen Supermarkt einzubrechen. Neun Menschen seien am Freitagabend festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Der betroffene Konzern Lidl sprach in einer Stellungnahme von einem «sehr schweren Vorfall».

Da das Geschäft im Westen Dublins geschlossen gewesen sei, sei kein Mitarbeiter verletzt worden. Die Zeitung «Irish Independent», die dazu auch Videos zeigte, berichtete, dass die Plünderer mit einer Baggerschaufel das Dach des Supermarkts zertrümmert hätten. Wegen zum Teil wetterbedingt unbefahrbarer Straßen habe die Polizei den Tatort nur mit Mühe erreichen können.
dpa
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