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02.03.2019 | 15:30 | Milder Winter 

Österreich: Wetterrückblick Februar 2019

Wien - Die vielen Tage mit Hochdruckwetter sorgten für einen ungewöhnlich sonnigen, milden und trockenen Februar 2019.

Österreich: Wetterrückblick Februar 2019
Februar 2019 sehr mild, sehr sonnig und stellenweise sehr trocken. (c) proplanta
„In der österreichweiten Auswertung zeigt sich die Sonne um 45 Prozent länger als in einem durchschnittlichen Februar", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „das ergibt einen der sonnigsten Februarmonate der Messgeschichte. Ähnlich sonnig war es im Februar 2008, 1998 und 1975."


Unten und oben ungewöhnlich mild



Außerdem war es ungewöhnlich mild. In den tiefen Lagen Österreichs lag der Februar 2019 um 2,4 °C über dem Durchschnitt, das ergibt einen Platz unter den 25 wärmsten Februarmonaten der Messgeschichte. Auf den Bergen war es um 3,8 °C zu mild. Hier war es der sechstwärmste Februar seit Messbeginn.

Passend zum ungewöhnlich milden Verlauf dieses Februars, verzeichnete die ZAMG am 28. dann sogar einen neuen Februarrekord. 24,2 °C in Güssing (Burgenland) und in Deutschlandsberg (Steiermark). Damit wurde der bisherige Februar-Höchstwert von 23,6 °C deutlich übertroffen (gemessen in Bruck/Mur am 29.2.1960).

In einigen Regionen fast kein Niederschlag



Ungewöhnlich war auch die Trockenheit im Großteil Österreichs. Der Februar 2019 brachte in vielen Regionen um 25 bis 80 Prozent weniger Niederschlag als ein durchschnittlicher Februar. Die trockensten Messstationen der ZAMG waren Eichberg in der Steiermark mit nur 2 Millimeter Niederschlag und Langenlois in Niederösterreich mit nur 3 Millimeter Niederschlag im gesamten Februar 2019.

In Osttirol und in Oberkärnten lagen die Niederschlagsmengen dagegen um 150 bis 350 Prozent über einem durchschnittlichen Februar. „Beachtlich ist dabei, dass fast die gesamte Regen- und Schneemenge im Süden Österreichs bereits Anfang Februar innerhalb weniger Tage zusammengekommen ist", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik.

Der Februar 2019 im Detail

Temperatur



Der Temperaturverlauf war in diesem Februar über weite Strecken überdurchschnittlich. Es gab nur wenige Tage, die flächendeckend kälter waren, als es für die Jahreszeit üblich ist. In der Gesamtbetrachtung war der Februar 2019 um rund 3 °C wärmer als das vieljährige Mittel. Im Tiefland lag die Temperaturanomalie bei +2,4 °C und auf den Bergen bei +3,8 °C. Auf den Bergen war das somit der sechstwärmste Februar seit es Temperaturaufzeichnungen im hochalpinen Gelände gibt (1851).

Im Tiefland gehört dieser Februar zu den 25 wärmsten seit Messbeginn im Jahr 1768. Vom Traunviertel bis ins Burgenland sowie in weiten Teilen der Steiermark und in Unterkärnten war der Februar um 2,5 bis 3,5 °C wärmer als das klimatologische Mittel. Noch etwas größer waren die Anomalien - abseits der alpinen Gebiete oberhalb von 1.000 m Seehöhe - im Wechselgebiet und im Südburgenland. Hier war es um 3,5 bis 4,3 °C zu warm. In den Tallagen von Vorarlberg, Tirol, Oberkärnten, Salzburg, der Obersteiermark sowie im Inn- und Mostviertel war der Februar um 1 bis 2,5 °C wärmer als das vieljährige Mittel.

Einen großen Anteil am hohen Temperaturniveau hatten die letzten Februartage, in denen die Lufttemperatur verbreitet Höchstwerte von 15 bis 20 erreichten. Am letzten Februartag übertrafen die Temperaturmaxima an einigen Wetterstationen den jeweiligen Stationsrekord für Februar. In Güssing (B, 215 m) und Deutschlandsberg (St, 354 m) wurde mit 24,2 °C der bisherige absolute Februarrekord von Österreich übertroffen. Der alte Rekord stammte aus dem Jahr 1960. Am 29.2. wurde in Bruck an der Mur (St) 23,6 °C gemessen.

Unterhalb von 500 m gab es verbreitet keinen oder nur einen Eistag. Normalerweise sind es in diesen Höhenlagen 3 bis 5 Eistage. Aber auch oberhalb von 500 m Seehöhe lag die Anzahl der Eistage um die Hälfte bis zwei Drittel hinter den Normalwerten zurück.

Extremwerte der Lufttemperatur (Februar 2019)

Wetterstation

Temperatur

Datum

höchste Lufttemperatur

Deutschlandsberg (St, 354   m)

Güssing (B, 215 m)

24,2 °C

28. Februar

tiefste Lufttemperatur

Brunnenkogel (T, 3437 m)

-20.4 °C

12. Februar

tiefste Lufttemperatur   bewohnter Ort

St. Jakob/Def. (T, 1383   m)

-18.8 °C

5. Februar

tiefste Lufttemperatur   unter 1000 m

Radstadt (S, 835 m)

-18.0 °C

6. Februar

 

Minima und Maxima der mittleren   Lufttemperatur (Februar 2019)

Wetterstation

Monats-mittel

Abweichung zum Mittel   1981-2010

relativ kältester Ort

St. Johann/P. (S, 634 m)

-0.6 °C

+0.5 °C

relativ wärmster Ort

Feuerkogel (O, 1618 m)

-0.1 °C

+4.5 °C

absolut kältester Ort

Brunnenkogel (T, 3437 m)

-9.4 °C

k.A.

absolut kältester   bewohnter Ort

St. Jakob/Def. (T, 1383   m)

-4.0 °C

+1.7 °C

absolut kältester Ort   unter 1000 m

Radstadt (S, 835 m)

-3.9 °C

k.A.

absolut wärmste Orte

Wien-Innere Stadt (W, 177   m)

6.1 °C

+3.1 °C

Wien-H. Warte (W, 198 m)

4.9 °C

+3.4 °C


Niederschlag



Die Niederschlagsmengen im Februar waren auf den ersten Blick im Flächenmittel nur leicht unterdurchschnittlich. Jedoch ist dies darauf zurückzuführen, dass zu Beginn des Monats in Osttirol und Kärnten die 2,5 bis 4,5-fache Niederschlagsmenge fiel, die hier normalerweise in einem Februar fällt. Der restliche Monat verlief dann auch in den vorher genannten Regionen niederschlagsarm.

Im Tiroler Unterland, in Salzburg, der Obersteiermark sowie in Teilen Unterkärntens und des Innviertels und Waldviertels und auch im Rheintal waren die Niederschlagsmengen leicht unterdurchschnittlich bis ausgeglichen. In großen Teilen Oberösterreichs, in Niederösterreich, im Burgenland und der östlichen Steiermark summierte sich um 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag. Entlang der Donau (OÖ bis Wien), im Weinviertel und in der Südsteiermark war es mit Anomalien von -50 bis -80 Prozent noch etwas trockener.

Minima und Maxima des Niederschlags (Februar   2019)

Wetterstation

Monatssumme

Abweichung zum Mittel 1981-2010

relativ nassester Ort

Spittal/Drau (K, 542 m)

142 mm

374%

relativ trockenster Ort

Langenlois (N, 207 m)

3 mm

-83%

absolut nassester Ort

Loibl (K, 1097 m)

291 mm

236%

absolut trockenster Ort

Eichberg (St, 692 m)

2 mm

k.A.


Schnee



Die Neuschneemengen waren in diesem Februar unterdurchschnittlich oder blieben zur Gänze aus. In jenen Regionen, in denen es im Jänner besonders viel schneite, überdauerte der Schnee die relativ hohen Temperaturen im Februar und die Anzahl der Schneedeckentage lag in Tirol, in Salzburg, im Salzkammergut und in der Obersteiermark sowie im Mühlviertel und im Waldviertel um oder über dem vieljährigen Mittel.

Sonne

Der Februar 2019 gehört mit einer Anomalie von +45 Prozent zum klimatologischen Mittel zu einem der sonnigsten der Messgeschichte. Einen ähnlich sonnigen Februar gab es zuletzt im im Jahr 2008. In Vorarlberg, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland schien die Sonne, verglichen mit dem vieljährigen Mittel, um 50 bis 85 Prozent länger. In Nordtirol, im Pinzgau, im Tennengau, in Unterkärnten, in der Steiermark und im Südburgenland zeigte sich die Sonne um 30 bis 50 Prozent häufiger. Im Lungau, in Osttirol und in Oberkärnten schien die Sonne um 10 bis 30 Prozent länger als im Mittel.

Minima und Maxima der Sonnenscheindauer   (Februar 2019)

Wetterstation

Monatssumme

Abweichung zum Mittel   1981-2010

relativ sonnenreichster   Ort

Seibersdorf (N, 185 m)

171 h

89%

relativ sonnenärmster Ort  

Ramsau/Dachst. (St, 1207   m)

119 h

-7%

absolut sonnenreichster   Ort

Villacher Alpe (K, 2117   m)

205 h

23%

Februar 2019: Übersicht Bundesländer

Vorarlberg

Niederschlagsabweichung

-34%

Temperaturabweichung

+2.6 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

54%

Temperaturhöchstwert

Feldkirch (438 m) 20.6 °C   am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Lech (1442 m) -15.3 °C am   5.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Schoppernau (839 m) -13.6   °C am 5.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Fraxern (807 m) 4.1 °C,   Abw. +2.8 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Sulzberg (1018 m) 180 h,   Abw. k.A.

Tirol

Niederschlagsabweichung

NT -27%, OT 198%

Temperaturabweichung

+2.0 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

41%

Temperaturhöchstwert

Innsbruck-Uni. (578 m)   21.5 °C am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Brunnenkogel (3437 m)   -20.4 °C am 12.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Ehrwald (982 m) -15.6 °C   am 6.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Innsbruck-Uni. (578 m)   3.1 °C, Abw. +2.3 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Brunnenkogel (3437 m) 205   h, Abw. k.A.

Salzburg

Niederschlagsabweichung

5%

Temperaturabweichung

+1.8 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

33%

Temperaturhöchstwert

Salzburg/Freis. (418 m)   20.3 °C am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Sonnblick (3109 m) -18.5   °C am 4.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Radstadt (835 m) -18.0 °C   am 6.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Kolomannsberg (1113 m)   3.0 °C, Abw. k.A.

höchste Sonnenscheindauer  

Schmittenhöhe (1956 m)   188 h, Abw. +37 %

Oberösterreich

Niederschlagsabweichung

-36%

Temperaturabweichung

+2.1 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

63%

Temperaturhöchstwert

Weyer (426 m) 19.3 °C am   28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Dachstein-Gletscher (2520   m) -15.4 °C am 4.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Aspach (427 m) -15.6 °C   am 7.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Micheldorf (459 m) 2.9   °C, Abw. +2.5 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Kollerschlag (714 m) 163   h, Abw. k.A.

Niederösterreich

Niederschlagsabweichung

-53%

Temperaturabweichung

+3.0 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

64%

Temperaturhöchstwert

Aspang (454 m) 20.7 °C am   28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Rax/Seilbahn (1547 m)   -14.9 °C am 23.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Lunz/See (612 m) -14.0 °C   am 7.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Gumpoldskirchen (212 m)   4.6 °C, Abw. +3.5 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Mönichkirchen (991 m) 176   h, Abw. +41 %

Wien

Niederschlagsabweichung

-61%

Temperaturabweichung

+3.1 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

57%

Temperaturhöchstwert

Wien-Stammersdorf (191 m)   19.2 °C am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel)

Wien-Jubiläumsw. (450 m)   -7.6 °C am 23.2.

Temperaturtiefstwert

Wien-Mariabrunn (225 m)   -7.6 °C am 24.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Wien-Innere Stadt (177 m)   6.0 °C, Abw. +3.0 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Wien-Innere Stadt (177 m)   160 h, Abw. +57 %

Burgenland

Niederschlagsabweichung

-40%

Temperaturabweichung

+3.3 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

44%

Temperaturhöchstwert

Güssing (215 m) 24.2 °C   am 28.2.

Temperaturtiefstwert

Güssing (215 m) -9.2 °C   am 24.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Eisenstadt (184 m) 4.6   °C, Abw. +3.3 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Wörterberg (404 m) 187 h,   Abw. k.A.

Steiermark

Niederschlagsabweichung

-21%

Temperaturabweichung

+2.8 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

35%

Temperaturhöchstwert

Deutschlandsberg (354 m)   24.2 °C am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Schöckl (1443 m) -11.2 °C   am 23.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

B. Mitterndorf (814 m)   -15.2 °C am 6.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Laßnitzhöhe (530 m) 4.4   °C, Abw. +3.6 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Graz-Strassgang (357 m)   186 h, Abw. k.A.

Kärnten

Niederschlagsabweichung

198%

Temperaturabweichung

+2.6 °C

Abweichung der   Sonnenscheindauer

29%

Temperaturhöchstwert

Villach (493 m) 21.9 °C   am 28.2.

Temperaturtiefstwert   (Gipfel/Hochalpin)

Villacher Alpe (2117 m)   -12.5 °C am 4.2.

Temperaturtiefstwert   unter 1000 m

Weitensfeld (704 m) -12.9   °C am 6.2.

höchstes Monatsmittel der   Lufttemperatur

Friesach (640 m) 1.9 °C,   Abw. +2.8 °C

höchste Sonnenscheindauer  

Villacher Alpe (2117 m)   205 h, Abw. +23 %


Anmerkung: Die Bezeichnung „vieljähriges Mittel" betrifft die Klimaperiode 1981-2010.

Alle Daten sind vorläufige Werte und setzen sich nach Möglichkeit aus den Messungen bis zum gestrigen Tag und den Vorhersagen bis zum Ende des Monats zusammen. Die endgültige Bilanz ist ab der zweiten Woche des Folgemonats abrufbar.

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