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19.08.2019 | 13:10 | Gewitter und Starkregen 

Verletzte und Verkehrsprobleme durch heftige Unwetter

Berlin - Ausgefallene Flüge, verspätete Züge, gesperrte Straßen und mehrere Verletzte: Über die Mitte und den Süden Deutschlands sind Unwetter hinweggezogen. Örtlich richteten Starkregen und Böen erhebliche Schäden an.

Unwetterschäden
Unwetter treffen vor allem den Süden Deutschlands. Im hessischen Kreis Offenbach wütet der Sturm besonders heftig. Bahnreisende brauchen weiter Geduld. (c) proplanta
Im hessischen Kreis Offenbach wütete der Sturm am Sonntagabend besonders heftig. In Bayern erwischte es besonders den Landkreis Aschaffenburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach kündigte auf seiner Internetseite für Dienstag im Süden zunehmenden Dauerregen bis nach Franken und ins Erzgebirge an.

Rund um Offenbach seien mehrere Menschen verletzt worden, genaue Angaben machte die Polizei zunächst nicht. Die Feuerwehr sprach in einer Mitteilung von Montag von einer «Schneise der Verwüstung» im Kreis Offenbach. Die Feuerwehren seien von Sonntagabend ab 18 Uhr zu mehr als 1.000 Einsätzen gerufen worden.

Im Mainzer Stadtteil Ebersheim wurden zwei Menschen unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Ein 34-Jähriger wurde bei Ginsheim-Gustavsburg östlich von Mainz in seinem Zelt von einem umgefallenen Baum getroffen, teilte die Polizei mit. Lebensgefahr bestehe nicht.

Bei Roth in der Region Nürnberg saßen 400 Reisende am Sonntagabend über Stunden in einem ICE fest, der auf dem Weg von Hamburg nach München war. Der Zug musste auf freier Strecke stoppen, weil umgestürzte Bäume die Oberleitung beschädigt hatten. Um Mitternacht brachten Retter alle Reisenden unverletzt in Sicherheit.

Das Unwetter schränkte auch den Flugverkehr am Frankfurter Flughafen ein: Um Personal und Reisende zu schützen, sei die Abfertigung auf dem Vorfeld vorübergehend eingestellt worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport am Montag. Demnach wurden bis zum Sonntagabend 41 von 1.500 geplanten Flügen annulliert. Die meisten davon waren Inlandsflüge. Acht Flüge wurden der Sprecherin zufolge umgeleitet.

Bahnpendler mussten am Montag regional weiter mit Problemen rechnen. Wegen eines Blitzeinschlags in ein Stellwerk im südhessischen Mörfelden-Walldorf sollte der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Mannheim in beiden Richtungen bis zum Nachmittag umgeleitet werden, sagte eine Bahnsprecherin am Morgen.

Nachdem Züge zunächst eine Ausweichstrecke über Mainz-Bischofsheim und Worms fahren mussten, sei mittlerweile die Strecke der Main-Neckar-Bahn wieder zu befahren. Dadurch komme es zu Verspätungen von 30 Minuten.

Auch die Strecke zwischen Aschaffenburg und Hanau war nach Angaben der Bahn wegen Unwetterschäden gesperrt. Der Fernverkehr zwischen Frankfurt/Main und Würzburg wurde deshalb in beiden Richtungen umgeleitet. Autofahrer waren ebenfalls betroffen: So war die Autobahn 45 in Richtung Seligenstadt zeitweise voll gesperrt.

Die Region um Mörfelden-Walldorf war besonders stark von Unwettern betroffen, wie die Polizei mitteilte - sie sprach von chaotischen Zuständen. Das Dach des Rathauses sei teilweise abgedeckt worden. Autos seien von umstürzenden Bäumen beschädigt worden.

Ein Blitz schlug in eine Druckerei in Mörfelden-Walldorf ein und legte sie lahm, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» twitterte. Ein Gewitter wütete am Sonntagabend auch über Teilen Brandenburgs, der Sturm deckte Dächer ab und entwurzelte Bäume.

Im Kreis Offenbach sprachen Zeugen nach Polizeiangaben am Sonntag von einem Tornado. Der Deutsche Wetterdienst bestätigte dies nicht und sprach von sogenannten Fallböen. Dabei trifft Luft mit hohem Tempo am Boden auf, in Tälern und Häuserschluchten könnten Düseneffekte entstehen. Sie könnten Schneisen der Zerstörung anrichten, ähnlich wie ein Tornado, aber ohne dessen rotierende Luftwirbel, erklärte DWD-Experte Andreas Friedrich.
dpa
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