Die Förderung von Kraftstoffen aus Pflanzen mache Brot, Bier und Margarine immer teurer, kritisierten drei Branchenverbände am Mittwoch in Berlin. Der Deutsche Brauer-Bund und der Zentralverband des Bäckerhandwerks halten weitere Preiserhöhungen für ihre Produkte in nächster Zeit für möglich. Der Verband der Deutschen Margarineindustrie erwartet für die Verbraucher einen Preisaufschlag von bis zu 25 Prozent. Rapsöl ist der Hauptrohstoff von Margarine.
Der Preis für einen 500-Gramm-Becher Marken-Margarine, der momentan bei 1,20 Euro liege, dürfte demnächst um 10 bis 30 Cent steigen, sagte Verbandspräsident Hubertus Rau. Seit dem Jahr 2000 hätten sich die Preise für die wichtigsten Öle und Fette fast verfünffacht. Bei Getreide und Pflanzenöl sei ein Drittel des Preisauftriebs auf die staatliche Förderung von Agrarrohstoffen zurückzuführen.
Die drei Branchenverbände riefen die Bundesregierung auf, die Subventionen für
Biokraftstoffe einzustellen. Von der
EU-Kommission forderten sie, die Quote für die Beimischung von Biosprit in herkömmlichen Kraftstoff abzuschaffen. Die Äcker müssten dem Anbau von Lebensmitteln vorbehalten bleiben, nicht nur, um einen weiteren Preisauftrieb zu vermeiden, sondern auch, um die weltweite Lebensmittelversorgung nicht zu gefährden. Bäckerhandwerkspräsident Peter Becker sagte, die Weltbevölkerung steige jährlich um 80 Millionen Menschen. Deren Versorgung mit Nahrung müsse Priorität haben. (dpa)