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Eichenprozessionsspinner | Agrar-Lexikon

Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein auf Eichen vorkommender Nachtschmetterling. Die Raupen häuten sich fünf Mal. Nach dem zweiten Vorgang bilden sie die giftigen Härchen aus. Der Name geht auf die Art und Weise zurück, wie die Raupen an ihre Nahrungsplätze wandern - in einer Prozession, die auf Eichenstämmen bis zu 20 Spuren erreichen kann. Gleich nach dem Schlüpfen formieren sich die Raupen zu einem «Prozessionszug».

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners schädigen Bäume und können auch für den Menschen gefährlich werden. Ihre feinen Härchen, die Brennhaare, können Atembeschwerden, Juckreiz und Entzündungen auslösen. Manchmal treten Schwindel und Fieber durch das Nesselgift Thaumetopoein auf, in Ausnahmefällen droht ein lebensgefährlicher allergischer Schock.

Die Falter legen die Eier im Herbst bevorzugt in den Kronen von Eichen ab. Etwa im April schlüpfen die Larven. Zunächst schädigen sie nur die Bäume durch ihren enormen Hunger. Ende Mai/Anfang Juni bilden sie die gefährlichen Brennhaare. Ab Mitte Juni ziehen die Raupen aus ihren Nestern in langen Prozessionen mit bis zu mehreren tausend Insekten auf Nahrungssuche - daher der Name.

Die Witterung im Frühjahr ist für die Entwicklung der Raupen mit entscheidend. Experten gehen davon aus, dass der Eichenprozessionsspinner seit einigen Jahren häufiger auftritt, weil der Klimawandel für besonders warme Frühjahrsmonate gesorgt haben. Seit den 1990er Jahren haben sich die Tiere immer weiter ausgebreitet.