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Erntedank | Agrar-Lexikon

Erntedank

Die christlichen Kirchen feiern das Erntedank fest als Dank an Gott für die Gaben der Schöpfung und legen symbolhaft Ernteerträge vor oder auf den Altar. Es wird an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärten erinnert aber auch daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt über ausreichend Nahrung zu verfügen. So drückt es auch das wahrscheinlich populärste Lied zu Erntedank von Matthias Claudius aus: "Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand: der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf und träuft wenn heim wir gehen Wuchs und Gedeihen drauf. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn drum dankt ihm dankt drum dankt ihm dankt und hofft auf ihn!"

In ländlichen volkskirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten bis zur Hälte der Gemeindeglieder zusammen. Eine aus Getreide oder Weinstöcken geflochtene "Erntekrone" wird in einer Prozession durch das Gemeindegebiet getragen.

Das Fest wird in den evangelischen Kirchen Deutschlands gemäß einem königlichen Erlass in Preußen im Jahr 1773 am Sonntag nach Michaelis (29. September ) begangen. Die evangelischen Freikirchen feiern wie die römisch-katholische Kirche das Fest in der Regel am ersten Sonntag im Oktober.

Bereits vorchristlich sind Erntefeste bezeugt etwa in Israel Griechenland oder Rom. Zum Judentum vgl. etwa: Exodus 34 22; Numeri 28 Deuteronomium 16. Der Islam kennt hingegen Erntedank nicht.