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Im Wirtschaftsjahr 2007/08 hat sich der Absatz von Handelsdüngemitteln nach Nährstoffarten gegenüber dem Vorjahr beträchtlich erhöht (siehe Übersicht 1). Der Stickstoffabsatz stieg um 13 % auf rd. 1,8 Mill. t Nährstoff an und liegt damit im Bereich des langjährigen Durchschnitts. Auch der Phosphat- und Kaliabsatz nahmen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu (+ 19,7 % bzw. + 15,5 %).
Bezogen auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) ohne Brache betrug der Handelsdüngerabsatz bei Stickstoff 110,8 kg/ha LF. An Phosphat wurden 19,4 kg/ha LF und an Kali 31,4 kg/ha LF aus Handelsdüngern eingesetzt (siehe Übersicht 2).
Vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Preise für Handelsdüngemittel im WJ 2007/08 im Vergleich zum Vorjahr und der gleichzeitigen Zunahme des Handelsdüngerabsatzes sind damit auch die Ausgaben für Düngemittel deutlich gestiegen. Die Durchschnittspreise je Tonne Nährstoff nahmen in diesem Zeitraum für Stickstoff um 16,6 %, für Phosphat um 34,4 % und für Kali um 34,7 % zu.
Verursacht wurden die Absatzsteigerung von Handelsdüngemitteln vor allem aus folgenden drei Gründen:
1. Die Stimmungslage in großen Teilen der Landwirtschaft war im WJ 2007/08 (01.07.2007 bis 30.06.2008) gut. Die Ackerbauern erzielten z. B. verursacht durch eine enorme Erzeugerpreiserhöhung bei Getreide deutliche Einkommensverbesserungen gegenüber dem Vorjahr.
2. Die Flächen in 2008 wurden ausgedehnt. Dies war möglich, da die Stilllegungsflächen (ohne nachwachsende Rohstoffe) um über die Hälfte auf 309.900 ha reduziert wurden. Die Getreidefläche lag mit insgesamt 7,05 Mill. ha auf Rekordniveau (+ 7,3 % gegenüber Vorjahr).
3. Die Zunahme beim Absatz von Stickstoffdünger wurde auch durch pflanzenbauliche Faktoren verursacht. Die Bestände waren im Frühjahr vielerorts im Vergleich zum Vorjahr schlechter entwickelt. Zudem war die Pflanzenverfügbarkeit von Stickstoff gering, da der milde Winter mit überdurchschnittlichen Niederschlägen für einen hohen Anteil an ausgewaschenem mineralischen Stickstoff sorgte und deshalb auf vielen Standorten eine erhöhte Startdüngung im Frühjahr notwendig war, um den Pflanzen ein optimales Wachstum zu ermöglichen. Zwar führte die Frühjahrstrockenheit im Norden und Osten regional zur Verringerung von Düngergaben, da die Pflanzen während der Trockenheit kaum Nährstoffe aufnehmen konnten, dennoch nahm der Absatz von Stickstoffdünger auf das Niveau der Wirtschaftsjahre 2005/06 bzw. 2004/05 zu.
Vor diesem Hintergrund ist die im WJ 2007/08 abgesetzte Stickstoffmenge pro ha mit 110,8 kg auch im Vergleich zum mehrjährigen Durchschnitt nicht als außergewöhnlich hoch zu bewerten.
In der Unterscheidung nach Sorten stieg der Absatz von Kalkammonsalpeter um 23 % auf 809.000 t Stickstoff; der Absatz von Harnstoff blieb dagegen nahezu konstant, da die Preiswürdigkeit von Harnstoff nicht mehr gegeben war. Der Absatz von Phosphat- und Kalidüngemitteln ist langfristig rückläufig. Bezogen auf einen Hektar LF lag er Ende der achtziger Jahre im früheren Bundesgebiet jeweils rund 3- mal bzw. 2,5-mal so hoch (vgl. Übersicht 2).
Der beträchtliche Anstieg bei Phosphat und Kali im vergangenen Wirtschaftsjahr ist eine Reaktion auf die seit Jahren an vielen Standorten zu geringe Versorgung mit diesen Nährstoffen. Die Landwirte setzten mit einer gesteigerten Phosphat- und Kalidüngung wieder Voraussetzungen, die es ermöglichen, das Ertragspotenzial bestmöglich auszuschöpfen. Im Hinblick auf Phosphat ist allerdings anzumerken, dass in sehr viehintensiven Regionen dennoch bilanztechnisch ein Überschuss vorhanden sein kann, der jedoch in der Regel nicht durch einen erhöhten Einsatz von mineralischen Phosphatdüngemitteln zu begründen ist. Die derzeitige Entwicklung absatzrelevanter Faktoren (Output-/Input-Preise, Ertragslage, Flächen) deutet darauf hin, dass der Düngemittelabsatz im laufenden Wirtschaftsjahr 2008/09 eher wieder zurückgehen dürfte.
Quelle: BMELV
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