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MEKA | Agrar-Lexikon

MEKA

Das Land Baden-Württemberg fördert im Rahmen des Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleichs (MEKA) die Einführung und Beibehaltung einer umweltgerechten Landbewirtschaftung seit 1992. Dieses erfolgreiche Programm wurde weiterentwickelt und wird den baden-württembergischen Landwirten seit dem Jahr 2000 als MEKA II angeboten.

Unser Land ist gekennzeichnet durch die Vielfalt seiner Landschaften, die zum Teil kontrastierend, zum Teil harmonierend sich zu dem reizvollen Ganzen zusammenfügen, das unsere Heimat ausmacht. Das charakteristische Erscheinungsbild dieser Landschaften ist überwiegend das Ergebnis einer Jahrhunderte langen standortangepassten landwirtschaftlichen Nutzung.

Die grünen Wiesen des Allgäus oder die saftigen Matten des Schwarzwaldes, die wogenden Kornäcker des Kraichgaus oder der Hohenloher Ebene, die blühenden Streuobstwiesen des Albvorlandes oder die Rebhänge der Flusstäler sind durch bäuerliche Landwirtschaft entstanden und können nur durch sie erhalten werden. Damit erbringt die Landwirtschaft Leistungen, die wir alle meist unbewußt in Anspruch nehmen und genießen, die aber über den Preis, den landwirtschaftliche Produkte am Markt erzielen, seit langem nicht mehr ausreichend entgolten werden.

Bereits im Jahr 1992 hat sich deshalb die Landesregierung entschlossen, mit dem MEKA ein Programm aufzulegen, das bei freiwilliger Teilnahme diese Leistungen belohnt und den Erhalt einer intakten Kulturlandschaft über eine umweltgerechte Landbewirtschaftung fördert. Der MEKA ist ein an die regionalen Bedürfnisse angepasstes Förderinstrument, für das es einen breiten Konsens in Politik und Gesellschaft gibt.

Im Jahr 2001 haben mehr als 51.000 Betriebe am MEKA-Programme teilgenommen. Mit 1.098.000 ha umfasst die MEKA-konform bewirtschaftete Fläche fast 2/3 der landwirtschaftlich genutzten Fläche unseres Landes.

Bezogen auf die Förderfläche wird in Baden-Württemberg nicht nur bundesweit das meiste Geld für Agrarumweltmaßnahmen aufgewandt, bei einem wissenschaftlichen Vergleich der verschiedenen Agrarumweltprogramme der Bundesländer wurde zudem festgestellt, dass der MEKA sowohl aus volkswirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht an erster Stelle liegt , d.h. mit den eingesetzten Steuergeldern in Baden-Württemberg die höchsten Umweltleistungen erzielt werden.

Der neue MEKA II wurde basierend auf einem Hearing berührter Verbände und Institutionen sowie den Ergebnissen mehrerer gründlicher Evaluationen konzipiert.

Wesentliche Eckpunkte des fortentwickelten Programmes sind: Die Stärkung der Grünlandförderung, wobei mit der Honorierung der Vielfalt von Pflanzenarten fördertechnisches Neuland beschritten wurde,
die Integration des bisherigen Gemüse-, Obst- und Weinbauprogramms
und
die Einführung des "umweltbewußten Betriebsmanagements" als Bündel von Maßnahmen, die ihre Wirkung vor allem auf gesamtbetrieblicher Ebene entfalten.


Bewährte Elemente des bisherigen MEKA werden fortgeführt. Festgehalten wird auch an der Freiwilligkeit der Teilnahme nach dem sogenannten Baukastenprinzip, nach dem jeder Landwirt selbstverantwortlich aus dem Spektrum der angebotenen Maßnahmen diejenigen auswählen kann, die sich am besten in seine Betriebsorganisation einfügen.

Im Zeichen allgemeiner Globalisierung setzt die EU mit der AGENDA 2000 ihre Politik der zunehmenden Öffnung der Agrarmärkte fort und zwingt damit die Landwirte zur Ausschöpfung aller Rationalisierungsreserven. Sie setzt aber auch stärkere Akzente bei der sogenannten zweiten Säule der Agrarpolitik und gibt den Mitgliedstaaten bzw. Regionen die Möglichkeit, flankierende Maßnahmen z.B. in Form von Agrarumweltprogrammen anzubieten. Mit dem MEKA II nützt Baden-Württemberg diese Chance und führt damit seinen bisherigen Kurs einer eigenständigen, regionalen und umweltgerechten Agrarpolitik zum Nutzen der Landwirte und aller Bürger des Landes konsequent weiter. (MLR-BW)