Als Neozoen (Einzahl: Neozoon) bezeichnet man Tierarten, die direkt oder indirekt durch die Wirkung des Menschen in andere Gebiete eingeführt worden sind und sich dort fest etabliert haben. Nandus gehören zu den Hunderten Neozoen in Deutschland. Bekannt sind die Flamingos im Zwillbrocker Venn (Nordrhein-Westfalen), Papageien, Ochsenfrösche, Bisamratten, Marderhunde oder Waschbären. Wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe verursachen etwa Reblaus und Schiffsbohrmuschel.
Forscher der Universität Rostock fanden heraus, dass besonders viele fremde Organismen eingeschleppt werden, wenn große Materialtransporte stattfinden, etwa mit der Globalisierung seit Mitte der 1980er Jahre. Den Wissenschaftlern zufolge zählt Mittel- und Nordeuropa inzwischen rund 1.500 eingewanderte Tierarten, von denen 300 bis 400 im hiesigen Ökosystem Fuß gefasst haben. Bislang sei keine einheimische Art durch die Neuankömmlinge verdrängt oder gar ausgelöscht worden, hieß es.