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Treibhausgase | Agrar-Lexikon

Treibhausgase

Seit der Industrialisierung ist die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre deutlich geklettert. Laut jüngstem Report des Weltklimarates (IPCC) steigt die Erdtemperatur allein in den nächsten zwei Jahrzehnten um 0,4 Grad.

KOHLENDIOXID (CO2) ist zu mehr als 50 Prozent für den durch Menschen verursachten Treibhauseffekt verantwortlich. Das Gas entsteht bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas, etwa beim Autofahren und in Kraftwerken, aber auch bei Brandrodungen. Der Anteil des Gases in der Luft ist von Beginn der Industrialisierung bis 2005 um 35,4 Prozent gestiegen.

METHAN (CH4) entsteht, wenn organische Stoffe zersetzt werden, zum Beispiel in Sümpfen oder in Mägen von Wiederkäuern. Eine Kuh, an die täglich fünf Kilo Heu verfüttert wird, produziert 191 Liter Methan am Tag. Rinderzucht verschärft damit den Treibhauseffekt. Zum Methan- Anstieg tragen aber auch Nassreisanbau, Verbrennung von Biomasse, Mülldeponien sowie Verluste bei Förderung und Transport von Erdgas bei. Der Anteil von Methan in der Luft kletterte von 1750 bis 2005 um 154,7 Prozent.

LACHGAS (Di-Stickoxid, N2O) hat eine Lebensdauer von 150 Jahren in der Atmosphäre. Es entsteht bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe und beim Einsatz von künstlichem Dünger. Von Beginn der Industrialisierung bis Ende 2005 ist die Konzentration um 18,2 Prozent gestiegen.

NEUERE TREIBHAUSGASE: Nach dem Protokoll von Kyoto sollen die Industrieländer auch den Ausstoß von drei weiteren Treibhausgasen senken: PFC (perfluorierte Kohlenwasserstoffe), HKFW (teilhalogenisierte Kohlenwasserstoffe) und SF6 (Schwefelhexafluorid). Sie werden verstärkt als Ersatzstoffe für die Ozonschicht-schädigenden FCKW eingesetzt, zum Beispiel für Isolationsmaterial oder Schallschutzfenster.

WASSERDAMPF trägt stark zum natürlichen Treibhauseffekt bei, ohne den es auf der Erde minus 18 Grad kalt wäre. Seine Konzentration schwankt jedoch sehr und ist wissenschaftlich schwer zu fassen. Die Menge des Wasserdampfs in den oberen Luftschichten ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Als ein Grund gilt die menschengemachte Erderwärmung.

FLUORCHLORKOHLENWASSERSTOFFE (FCKW) haben die höchste Treibhauswirkung pro Molekül. Sie werden in Kühlmitteln oder als Treibsubstanz in Spraydosen verwendet. FCKW heizen das Klima an, zerstören aber auch die Ozonschicht, die gefährliche Sonnenstrahlen herausfiltert. Nach dem Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht wurde die Produktion von FCKW stark reduziert, sie wurden daher nicht zusätzlich ins Kyotoprotokoll aufgenommen.

BODENNAHES OZON (O3) entsteht - im Gegensatz zum Ozon in über zehn Kilometern Höhe - nicht auf natürliche Weise, sondern durch Luftverschmutzung in Ballungsgebieten. Dieses Ozon bildet sich aus Stickstoffverbindungen und Kohlenwasserstoffen, die von der Industrie und dem Autoverkehr stammen.