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Vogelgrippe | Agrar-Lexikon

Vogelgrippe

Als Vogelgrippe bezeichnen Wissenschaftler eine Geflügelkrankheit (Geflügelpest, Hühnerinfluenza) mit dem Influenza-A-Virus, der durch den Kot der Tiere übertragen wird.

Der historisch entstandene Begriff Geflügelpest unterstreicht die Schwere der Krankheit - «Pest» steht umgangssprachlich für einen Seuchenzug mit zahlreichen Todesfällen, unabhängig vom Erreger. Da die Erreger der klassischen Geflügelpest Grippeviren sind, haben sich die Tiermediziner international auf die Bezeichnung Aviäre Influenza geeinigt, übersetzt «Vogelgrippe». Je nach betroffener Geflügelart wird auch von beispielsweise Hühner-, Gänse- oder Enteninfluenza gesprochen.

Bei der Aviären Influenza unterscheiden die Fachleute schwach-, mittel- und hochpathogene (krank machende) Erreger. Das Virus H5N1 gehört zu den hochpathogenen Erregern. Das natürliche Reservoir dieses Virus sind Wasservögel, die gewöhnlich kaum daran erkranken.

Hühner und Puten verenden dagegen größtenteils bereits 24 bis 48 Stunden nach Kontakt mit dem Virus. Es kann daher auch große wirtschaftliche Schäden verursachen.

Das Influenza-A-Virus kommt in 16 Unterarten vor, von denen sich die als H5 und H7 bezeichneten Subtypen als besonders krankmachend für Geflügel herausgestellt haben. Alle Arten von Geflügel, also Hühner, Gänse, Puten und auch wilde Verwandte wie Wildgänse können sich mit dem Influenza-Virus infizieren.

Die Tiere bekommen Fieber, Atemnot und Durchfall und sterben innerhalb kurzer Zeit. Im Februar 2006 tauchte das hochansteckende H5N1-Vogelgrippe-Virus zum ersten Mal in Deutschland auf, bei Wildschwänen auf der Ostseeinsel Rügen. Verschiedene Vogelgrippeviren können auch Menschen krank machen.

Mit dem Erreger H5N1 können sich Menschen allerdings in der Regel nur bei sehr engem Kontakt mit infizierten Vögeln anstecken. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind nur in seltenen Einzelfällen beschrieben worden.

Weltweit starben rund 140 Menschen infolge der Virus-Infektion, die meisten davon in Südasien. Gesundheitsexperten befürchten jedoch, dass sich das Virus so verändert, dass es auch von Mensch zu Mensch zu übertragen werden könnte. Für diesen Fall warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer gefährlichen weltweiten Grippewelle, einer so genannten Pandemie.


Weitere Informationen


> Fragen und Antworten zur Vogelgrippe (PDF)
> Fragen und Antworten zur Lebensmittelhygiene in Zeiten der Vogelgrippe