Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 69,84 USD/Barrel um 0,5 % höher als Freitag vor einer Woche von 69,36 USD/Barrel.
In den USA stand wieder die Entwicklung der US-Rohöllagerbestände im Fokus, die DOE-Zahlen noch nicht zur Verfügung, deshalb vorab die API-Kennwerte, die aber von den DOE-Zahlen abweichen können.
API meldete heute Abend einen Lagerabgang von 8,6 Mio. Barrel Rohöl. Laut API nahmen die US-Vorräte bei
Rohöl um 8,6 Mio. Barrel ab, bei Heizöl und Diesel um 5,8 Mio. Barrel zu und bei Benzin um 2,1 Mio. Barrel zu. Der API-Report war für Rohöllager bullish und für Produktlager bearish. Die US Raffinerien reduzieren im Spätsommer wegen Wartungsarbeiten saisonüblich ihren Durchsatz. Deshalb überraschte der hohe Rohöllagerabbau. Das deutet auf starke Rohölexporte hin.
Der Rohölpreis wird von zwei Seiten getrieben: Die Hurrikan-Saison im Atlantik startet durch. Der Hurrikan Florence wird am Donnerstag und Freitag mit Kategorie 3 oder 4 auf die Ostküste der USA treffen, die US-Bundesstaaten North Carolina, Virginia und die angrenzende Küstenregionen liegen in seiner Zugrichtung, dortige Raffinerien bereiten sich auf den Hurrikan vor. Zudem gewinnt ein weiteres Sturmsystem im
Golf von Mexiko ebenfalls an Stärke.
Die US-Sanktionen gegen den Iran gewinnen an Kraft, hat Süd-Korea, das mit Abstand größte Abnehmerland für iranisches Rohöl sämtliche Importe aufgekündigt, um gleichfalls Sanktionen der USA zu entgehen.US-Präsident Donald Trump will den Iran weitestgehend vom Rohölmarkt abschneiden. Teheran ruft nach neuen Waffen, auch ein neues Atomprogramm wäre letztlich kein Tabu.
Fazit: Die
Rohölpreise steigen wegen gefallener Rohöllager, aber der Anstieg wird wegen höherer Produktlager in den USA und schwacher Nachfrage Chinas begrenzt bleiben. Der Hurrikan Florence dürfte an Markeinfluss heute und morgen gewinnen.