Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.10.2018 | 18:42

Maispreis gibt auf 171,75 EUR/t nach - Der Importdruck in die EU-28 wächst immens - Die Maisernte der Ukraine fällt noch höher aus als erwartet

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Maismarkt wurde zuletzt durch Regenwetter im Mittleren Westen der USA und durch eine zügige Anbauentwicklung in Südamerika getrieben. Dabei konnten die USA ein gutes Exportergebnis erzielen, aber am US-Ethanolmarkt knirscht es erheblich und Südamerika kämpft um weitere Marktanteile in China.
Maispreis aktuell
(c) proplanta

In der EU-28 gerieten die Maispreise durch hohe Importe etwas unter Druck. Die Prognosen für die ukrainische Maisernte bleiben gigantisch. So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Mais bei 128,18 EUR/t (letzten Freitag: 126,13 EUR/t), an der MATIF in Paris bei 171,75 EUR/t (Freitag: 173,50 EUR/t), für Januar bei 175,25 EUR/t und für März bei 178,75 EUR/t.

Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1533  USD/EUR.  Am Kassamarkt lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt für Q3/18 bei 168,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FOB Bordeaux, gut 192,00 EUR/t (Freitag: 192,00 EUR/t) FCA Holland sowie bei 190,00 EUR/t (Freitag: 190,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, etwa 180,00 EUR/t (Freitag: 185,00 EUR/t) FCA Brake, gut 190,00 EUR/t (Freitag: 190,00 EUR/t) FCA Niederrhein und 182,00 EUR/t FCA (Freitag: 182,00 EUR/t) Oberrhein.

In den USA beeinflussten die Ernteentwicklung, der Export von US-Mais, die Änderungen am Ethanolmarkt, der WASDE-Report sowie Exportchancen für US-Mais nach Westeuropa den Markt. Nach extremen Niederschlägen meldeten die US-Wetterdienste wieder beständigere Wetterlagen, wodurch die abgebremste US-Maisernte wieder fortgesetzt werden kann, war diese zuletzt gerade 39 % fortgeschritten, im Vergleich zu 34 % in der Vorwoche, in den nächsten Tagen soll es mit der Ernte zügig vorangehen.

Der WASDE-Report war für den US-Markt neutral. Dabei senkte das USDA die Schätzung zur Welt-Maisernte gegenüber September um 0,7 Mio. t auf 1.068,3 Mio. t, im Vorjahr lag die Ernte bei 1.034,2 Mio. t, der Rückgang betraf die USA, wo die Ernte um 1,25 Mio. t auf 375,3 Mio. t (Vorjahr: 371,0 Mio. t) nach unten korrigiert wurde, die US-Maisbestände jedoch mit 46,1 Mio. t um 1 Mio. t höher veranschlagt wurden.

Die Welt-Maisbestände setzte das USDA um 2,3 Mio. t auf 159,4 Mio. t (Vorjahr: 198,2 Mio. t) zurück, gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 39,9 Mio. t. Der Maisexport fiel in den USA nicht ganz so hoch wie in den beiden Vorwochen aus, erreichte dieser mit 1.006.700 t gegenüber 1.431.000 t letzte Woche aber noch ein sehr gutes Ergebnis. Für Spannung am US-Maismarkt hatte die neue aufgelegte Initiative des US-Präsidenten Donald Trumps gesorgt, das zeitlich begrenzte Verkaufsverbots von Benzin mit 15 % Ethanol, bekannt als E15, aufzuheben, dies vor dem Hintergrund von Wahlen in Iowa.

Der Plan der Trump-Regierung hat laut US-Handel nur begrenzte Auswirkungen auf den schwachen US-Ethanolmarkt, haben Lieferungen und Preise für Ethanol inzwischen einen Tiefstand seit zehn Jahren erreicht. Dabei stieg die US-Ethanolproduktion zuletzt um 25.000 Barrel/Tag auf 1.040.000 Barrel/Tag, die US-Ethanolbestände erhöhten sich um 600.000 Barrel auf 24,0 Mio. Barrel, was die katastrophale Entwicklung am US-Ethanolmarkt erneut darlegte. Auch der Rohölmarkt fiel zurück, näherte sich die Sorte Brent beim Fronttermin wieder der Marke von 80 US-Dollar, auch WTI fiel zurück. Hintergrund ist der Konflikt zwischen den USA und dem führenden OPEC-Land Saudi-Arabien wegen des bislang ungeklärten Verschwindens eines regimekritischen US-Journalisten im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul.
nur für MitgliederWeiterlesen nach kostenfreier Registrierung
  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine darf auf Verlängerung des Agrarabkommens hoffen

 Internationaler Weizenmarkt: EU verliert Marktanteile an Russland

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Matif-Futures erholen sich

 Höhere Zölle auf russisches Getreide

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau