Doch in der EU-28 sorgen gleich zwei Angriffslinien für Preisdruck am
Rapsmarkt, hohe Importe an Drittlandraps und schlechte Perspektiven für den Absatz von Raps im Biodiesel. Laut
EU-Kommission importierte die EU-28 in der Vorwoche 198.000 t Raps, wodurch die Gesamt-Rapsimporte in der laufenden Saison auf 2,15 Mio. t anstiegen, gegenüber 1,62 Mio. t im gleichen Vorjahreszeitraum, was einem Mehr von 33 % zum Vorjahr entspricht. Dadurch ist die Deckung der Ölmühlen gut, wenn diese sich auch über schlechte Margen beklagen.
Die Hiobsbotschaft für den EU-Rapsmarkt präsentierte Mitte der Woche das EU-Parlament, bei dem die Abgeordneten für den Ausstieg von Raps als
Biokraftstoff votierten. Dabei soll der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 im Verkehr mindestens 12 % betragen, gut 10 % Anteil sollen aus Biokraftstoffen von Rest- und Abfallstoffen gewonnen werden, wobei der Anteil von Biokraftstoffen aus
Biomasse auf 2 % beschränkt bleibt. Die
UFOP beklagt damit das Ende der Verwendung von Biokraftstoffen aus Biomasse, weiß jeder Marktfachmann, dass ohne diesen Absatzkanal die Rapsproduktion in der EU-18 deutlich zurückgedreht werden muss, um keine unverkäuflichen Überschüsse zu horten.
Ein Parallelfall läuft gerade beim Palmöl ab, wo die Regierung Malaysias schwer verkäufliche Palmöl-Überschüsse mit Aussetzung von Exportzöllen auf den Markt bringen muss und alle Welt den Markt täglich nach unten auszuloten versucht. Erst wenn diese Phase vorbei ist, geht es auch bei Raps wieder aufwärts, es sei denn, Sojamarkt und Rohölpreis zögen vorher nach oben davon.
So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 344,75 EUR/t (Freitag: 346,00 EUR/t). Gleichzeitig fiel an der
MATIF der Maitermin um 0,75 EUR/t auf 347,75 EUR/t, der für August um 0,25 EUR/t auf 345,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Mittag bei 1,2251 USD/EUR.