Dabei lagen die Preise des Handels für Rapssaat (40/2/9) für Liefertermin im Februar zuletzt bei 372,00 EUR/t (Freitag: 374,00 EUR/t) FOB Mosel, bei 371,00 EUR/t (Freitag: 372,00 EUR/t) FCA Hamburg, bei 374,00 EUR/t bzw. 380,00 EUR/t (Freitag: 381,00 bzw. 385,00 EUR/t) FCA Neuss/Hamm und 378,00 EUR/t (Freitag: 378,00 EUR/t) FCA Mannheim.
Die Preise für Liefertermin Q1/19 lagen bei 377,00 EUR/t FCA Niederrhein. Damit verlor Raps gegenüber Freitag um 2-7 EUR/t. Teils kaufen die Ölmühlen nur noch für Termine 4-6/2019 für 380,00-382,00 EUR/t bzw. neue Ernte bei 367,50-370,00 EUR/t.
Die Lage am
Rapsmarkt blieb wieder einmal düster, dabei entwickelt der Markt selbst kaum noch Eigenleben, wird dominiert durch Entwicklungen am Soja- und Palmölmarkt. Dabei lieferten die Entwicklungen beim Sojakomplex zumindest leichte Unterstützung für den Rapsmarkt, senkte das USDA die Welt-Sojabohnenernte auf 360,99 Mio. t gegenüber 369,20 Mio. t, die Weltvorräte stiegen etwas schwächer von 98,09 Mio. t im Vorjahr auf 106,72 Mio. t.
Druck kam dagegen aus Richtung Malaysia und Indonesien, brach der Palmölmarkt in Kula Lumpur beim Fronttermin um über 1% auf 475,10 EUR/t ein und kann sich seit Wochen wegen hoher unverkaufter
Lagerbestände in beiden Ländern nicht recht erholen.
Laut Experten von AmSpec Agri Malaysia sanken die Palmölexporte aus Malaysia in der ersten Februardekade um 11,2-13% gegenüber dem Vormonat. Schuld daran waren geringere Exporte in die EU, Russland und Afrika, aber Indien kaufte mehr Palmöl aus Malaysia.
Noch im Januar wurden die Preise durch einen erheblichen Anstieg der Exportlieferungen gestützt, die im Vergleich zum Vormonat um 21,2 % stiegen. Laut der indonesischen Palmölproduzenten-Vereinigung (GAPKI) stieg die Produktion von Rohpalmöl (CPO) im vergangenen Jahr um 13% auf 43 Mio. t im Vergleich zu 38,2 Mio.t im Jahr 2017.
Die Produktion von Palmkernöl (PKO) stieg auf 47,44 Mio. t gegenüber 42 Mio. t im Vorjahr. Malaysia drohte der EU mit Einfuhrbeschränkungen für EU-Erzeugnisse, wenn die EU ein Gesetz verabschiedet, das die Verwendung von Palmöl bei der Herstellung von Biokraftstoffen verbietet.
Ein weiterer Grund könnte der Biodiesel-Deal der EU mit Argentinien haben, besitzen acht argentinische Unternehmen das Recht, vom 13. Februar an Produkte zollfrei in die EU liefern zu können, vorbehaltlich des Verkaufs von Biokraftstoffen zu dem in der Europäischen Union festgelegten niedrigsten Preisuntergrenze.
Zuvor hatte die
EU-Kommission beschlossen, für alle Zulieferunternehmen
Zölle auf die
Lieferung argentinischer
Biokraftstoffe in der Größenordnung von 25 bis 33,4% einzuführen, mit Ausnahme derjenigen, die
Biodiesel zum höchsten Preis verkaufen werden.
In der EU-28 selbst bleiben die Ernteerwartungen für Raps moderat, dürfte die kommende Ernte auf 19,0 Mio. t sinken, im Vergleich zu 22,1 Mio. t im fünfjährigen Mittel, die Rapsproduktion in Deutschland soll auf 3 bis 3,2 Mio. t zurückgehen, verglichen mit 3,7 Mio. t im Jahr 2018 und 4,3 Mio. t im Vorjahr. Die milden Wintertemperaturen haben den Saaten in Westeuropa bisher nicht geschadet.
Auf einem anderen Blatt stehen die Prognosen für die kommende
Rapsernte am Schwarzmeer, dürfte die Produktion in der Ukraine und in Russland dieses Jahr stark steigen. Laut ukrainischen Behörden stieg die Rapsanbaufläche in der Ukraine zur Ernte 2019 um 28 % auf 1.292.400 ha, was eine um 30 % höhere Rapsernte im Folgejahr in der Ukraine bedeuten könnte.
Den Meldungen Agro Perspective zufolge haben die ukrainischen Landwirte 2018 mehr als 2,68 Mio. ha Raps geerntet, in 2019 könnte das Ergebnis bei gutem Wetter um 800.000 t höher liegen. Auch in Russland soll die Rapsproduktion zulasten von Sonnenblumen ausgedehnt werden.
Trend
Der Rapsmarkt schwächte sich bis zur Wochenmitte erneut ab. Schwächere Vorgaben bei Palm- und Sojaöl, zogen die Kurse wieder abwärts, der gestiegene Exportdruck bei ukrainischem Raps in die EU-28 und die schwache Nachfrage Chinas nach kanadischem Canola brachten den Marktleicht weiter unter Druck. Ein Rapsverkauf bei Preisen um 371-381 EUR/t DDP
Ölmühle könnte immer noch lohnen, wer kein Preisrisiko eingehen möchte