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20.04.2018 | 19:31

Rapspreis bricht auf 343,75 EUR/t ein - Lichtschimmer durch Veränderungen am Palmölmarkt

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Rapsmarkt wechselt von einem Tief zum anderen. Wegen der Flutung des EU-Marktes mit argentinischem Biodiesel fährt die Ölmühlenindustrie die Verarbeitung zurück oder stellt gar die Produktion von Biodiesel ein. Die Situation legte nahezu alle anderen Markteinflüsse lahm.
Rapspreis
(c) proplanta

Derzeit einziger Lichtblick bleibt die Veränderung des Palmölabsatzes in Südostasien. Denn China und Indien setzten in den letzten beiden Jahren verstärkt auf Soja- und Rapsöl, was mit dem höheren Anteil ungesättigter Fettsäuren im Pflanzenöl zu tun hatte. Doch wenn China den angekündigten Importzoll auch für Sojabohnen durchsetzen will, muss China zwangsläufig auf andere Pflanzenöle ausweichen. Daher rechnet die Palmölindustrie in Malaysia und in Indonesien damit, dass China künftig wieder mehr Palmöl abnimmt, was die Schieflage am Palmölmarkt lindern oder sogar beheben könnte. Da die Nachfrage nach Pflanzenölen in China und Indien stark wächst, dürften die Ausschläge am Markt spürbar werden.

Ansonsten waren neue Fakten eher rar. Oil-World erwartet einen Rückgang der Rapsanbaufläche in Deutschland von 1,31 Mio. ha im Vorjahr auf aktuell 1,27 Mio. ha, in Polen soll die Anbaufläche von 0,89 Mio. ha auf 0,77 Mio. ha sinken, während in Frankreich ein Anbauanstieg von 1,41 Mio. ha auf 1,50 Mio. ha und im Vereinigten Königreich von 0,56 Mio. ha auf 0,61 Mio. ha erwartet wird. Die kommende Rapsernte in Deutschland soll danach von 4,29 Mio. t im Vorjahr auf 4,55 Mio. t ansteigen, in Frankreich von 5,20 Mio. t auf 5,25 Mio. t und in England von 2,13 Mio. t auf 2,20 Mio.mt zulegen, wobei für Polen ein Rückgang von 2,79 Mio. t auf 2,60 Mio. t prognostiziert wird. Rumänien dürfte die Rapsproduktion von 1,8 Mio. t im Vorjahr auf 1,98 Mio. t steigern, was ein Plus von 10 % bedeuten würde.

Auch sorgten Prognosen aus der Ukraine über ein Anbauplus von 12 % der dortigen Rapsfläche für Druck am europäischen Rapsmarkt, soll dort der Rapsanbau auf 898.000 ha ausgedehnt worden, im Vergleich dazu lag die Anbaufläche im Vorjahr bei 800.000 ha und davor bei 500.000 ha. Die ukrainische Rapsernte lag im letzten Jahr bei 2,2 Mio. t gegenüber 1,3 Mio. t zuvor. Nach Hochrechnungen könnte kommende Rapsernte dort 2,2-2,4 Mio. t erreichen. So notierte in Paris der Fronttermin bei Raps zuletzt bei 344,00 EUR/t (Freitag: 344,00 EUR/t), der Termin AUG 2018 bei 343,25 EUR/t und für NOV 2018 bei 349,00 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,2293 USD/EUR.
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