Doch befürchten Handel und Farmer nach dem Zoll auf
Sorghum auch nachteilige Entwicklungen für Sojabohnen. Dabei hatte die Zollankündigung Chinas eine richtige Preisspirale bei
Sojabohnen und Sojaschrot losgetreten, befürchten Handel und auch Agrarier eine Verteuerung der Bohnen in Südamerika, wie es derzeit beim Preisanstieg für Hirse in Australien der Fall ist.
Doch der Sojamarkt hat durch schwache Ernte Argentiniens im Prinzip wenig Preisspielraum nach unten, das wissen die Exporteure in den USA ebenso wie die Importeure in China. Fest steht dabei, dass China nicht umher kommt, auf Sojabohnen aus den USA zu verzichten, es sei denn, China baut seine massiv gewachsenen
Schweinebestände wieder ab, aber das ist wenig vorstellbar. Wenn China den Importzoll für US-Sojabohnen durchsetzt, muss es trotzdem US-Sojabohnen kaufen, wenn auch über Umwege in Südamerika oder anderswo. Dies bestärkt die
US-Farmer darin, den US-Sojaanbau in den USA doch wieder hochzufahren, wodurch die Preise für Sojaschrot nicht zu weit nach oben abgleiten, als wenn Südamerika den Export alleine steuern könnte.
So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Sojabohnen bei 309,66 EUR/t (Freitag: 310,60 EUR/t, für JUL 2018 bei 313,10 EUR/t und für AUG 2018 bei 313,70 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 334,29 EUR/t (Freitag: 339,00 EUR/t), der Termin für JUL 2018 bei 338,41 EUR/t und für AUG 2018 bei 338,77 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,2293 USD/EUR.
Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 360 EUR/t (Freitag: 361 EUR/t), für Liefertermine Q2/18 bei 353 EUR/t (Freitag: 353 EUR/t), für Q3/18 bei 351 EUR/t (Freitag: 351 EUR/t), für Q4/18 bei 348 EUR/t (Freitag: 348 EUR/t) und für Q1/19 bei 348 EUR/t (Freitag: 349 EUR/t) EXW Hamburg. In Mainz kostete Sojaschrot LP für prompte Termine 363 EUR/t (Freitag: 364 EUR/t), in Regensburg und Straubing bei 377 EUR/t (Freitag: 378 EUR/t). Für Termine Q4/18 waren die Preise um 6-10 EUR/t niedriger.
Tendenz: Der internationale Sojamarkt entwickelt sich derzeit volatiler, gerät der Welt-Sojamarkt durch die höheren Zollhürden Chinas als weltgrößter Importeur von Sojabohnen aus dem Marktgleichgewicht. Südamerikas Sojabilanz entwickelt sich stark negativ, ist dabei auf Importe aus den USA angewiesen, sollte der Kontinent die Exporte überwiegend nach China abwickeln.