Warum die Kurse für Sojaschrot zuletzt anzogen, hing mit einer Kollision eines Frachters in einem Exporthafen Argentiniens zusammen, wodurch temporär Exportverschiffungen beeinträchtigt wurden.
Der Internationale Getreiderat (
IGC) korrigierte die kommende Welt-Sojabohnenernte 2018/19 gegenüber März um 1 Mio. t auf 355 Mio. t nach oben, was immerhin 16 Mio. t höher wäre als im Vorjahr. Dabei unterstellt er gleichzeitig eine im 17 Mio. t niedrigere
Sojaernte Argentiniens und 2 Mio. t höhere Brasiliens als im Vorjahr, sowie um 0,4 Mio. t höhere Kanadas und um 0,6 Mio. t ansteigende Chinas, wobei die zeitliche Zuordnung der Ernten im Gesamtergebnis unklar bleibt. Mehr Klarheit dürfte der kommende WASDE-Report im Mai über die neuen Ernten bringen.
In der EU-28 sank der Import von
Sojabohnen letzte Woche, dafür stieg der von Sojaschrot. Die EU-28 importierte letzte Woche nur 179.334 t Sojabohnen gegenüber 250.911 t in der Vorwoche, was ein Rückgang von 28 % bedeutete. Dabei erreichte der Import in der Kampagne 10,65 Mio. t gegenüber 11,13 Mio. t im Vorjahr, was ein Minus von 4,3 % zum Vorjahr bedeutet. Bei Sojaschrot importierte die Gemeinschaft mit 282.300 t gegenüber 225.598 t rund 25 % mehr. Dabei lagen die Gesamtimporte bei 15,32 Mio. t gegenüber 14,63 Mio. t, was ein Plus von 4,7 % zum Vorjahr bedeutet.
So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Sojabohnen bei 312,24 EUR/t (Freitag: 309,84 EUR/t, für JUL 2018 bei 315,88 EUR/t und für AUG 2018 bei 316,41 EUR/t. Der Fronttermin für US-Sojamehl notierte bei 347,20 EUR/t (Freitag: 338,34 EUR/t), der Termin für JUL 2018 bei 350,27 EUR/t und für AUG 2018 bei 348,93 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,2109 USD/EUR.
Dabei lagen die Preise des Handels für Sojaschrot (44/7) zuletzt für prompte Termine bei 369,00 EUR/t (Freitag: 363,00 EUR/t), für Liefertermine Q2/18 bei 359,00 EUR/t (Freitag: 359,00 EUR/t), für Q3/18 bei 353,00 EUR/t (Freitag: 353,00 EUR/t), für Q4/18 bei 353,00 EUR/t (Freitag: 353,00 EUR/t) und für Q1/19 bei 354,00 EUR/t (Freitag: 354,00 EUR/t) EXW Hamburg. In Mainz kostete Sojaschrot LP für prompte Termine 375,00 EUR/t (Freitag: 366,00 EUR/t), in Regensburg und Straubing bei 389,00 EUR/t (Freitag: 380,00 EUR/t). Für Termine Q4/18 waren die Preise um 2-17 EUR/t niedriger.
Tendenz: Der internationale Sojamarkt tendierte zuletzt fester, bedingt durch die schwache argentinische Sojabohnenernte. Inzwischen dürften die Verhandlungen zwischen den USA und China die Spannungen glätten, was zu etwas beständigeren Notierungen führen könnte.