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06.06.2018 | 17:37

Weizenpreis hält 182,50 EUR/t - Trockenheit drückt Erntewartungen in der EU, positive Preissignale zur neuen Ernte

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt setzte nach dem kurzen Preisrückfall den Aufwärtstrend wieder nach oben fort, bleiben die Ernteerwartungen in den USA, der EU-28 und im Schwarzmeerraum gedrückt und lässt Hitze und kaum Regen Ostfrankreichs, Deutschlands und Polens Weizenernte wenig Raum für optimistische Ernteerwartungen, was Terminkurse in Paris und Kassamarktpreise nach oben trieb.
Weizenpreise Entwicklung 2018
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Entwicklung Matif-Weizenpreis (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 161,49 EUR/t (Freitag: 165,49 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 182,50 EUR/t (Freitag: 182,75 EUR/t), für DEZ bei 185,75 EUR/t und für MRZ bei 187,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1775 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q2/18 zuletzt bei 176,00 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 177,00 EUR/t (Freitag: 174,00 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 180,00 EUR/t (Freitag: 180,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 182,00 EUR/t (Freitag: 182,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 173,00 EUR (Freitag: 173,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 2,00-5,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Q2/18 bei 177,00 EUR/t (Freitag: 178,00 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 180,00 EUR/t (Freitag: 180,00 EUR/t) ab Station Thüringen.

Futterweizen wurde für Liefertermin Q3/18 um 182,00 EUR/t (Freitag: 183,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 183,00 EUR/t (Freitag: 184,00 EUR/t) FCA Holland, rund 175,00 EUR/t (Freitag: 175,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 176,00 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 173,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt.

In den USA spitzte sich die Lage im Zollkonflikt mit den USA gehörig zu, ist China verärgert über ständig neue Listen der USA mit Produkten aus China, auf die US-Präsident Donald Trump Importzölle androht. China hat die USA gewarnt, wenn am 15. Juni höhere Zölle auf Aluminium- und Stahlimporte aus China implementiert würden, annulliert China sämtliche in Washington verhandelte Importzugeständnisse gegenüber den USA.

Dass die Krise derart eskaliert, war vom Handel kaum erwartet worden, zieht die Krise Kreise bis nach Europa. Mexiko reagierte gestern mit Einfuhrsteuern auf eine Reihe von US-amerikanischen Produkten, darunter einen Zoll von 20 % für den Import amerikanischer Schweine. Brüssel parierte mit einem Strafzoll von 25 % auf Einfuhren von Mais aus den USA ab 1. Juli und meldete eine Liste von Produkten bei der WTO an. Weitere Zollverschärfungen werden folgen und mit dem Iran schwelt der Konflikt mit den USA.

In den USA startete die US-Winterweizenernte zügig, war in den US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma die Ernte zuletzt mit 29 % bzw. 15 % bereits weit fortgeschritten. Die Feldbestandsbonitierungen blieben mit 37 % gut/exzellent bewerteter Pflanzen für Winterweizen schwach,  bei Sommerweizens mit 70 % hingegen gut.

Die Wetteraussichten in den USA blieben gemischt, im Südwesten des Midwest eher trocken, im Nordosten mehr Regen. Der US-Weizenexport stockt weiterhin, realisierte die USA letzte Woche nur ein schwaches Ergebnis von nur 29.500 t. Die wöchentliche US-Zollinspektion für Weizen umfasste 341.000 t gegenüber 431.000 t in der Vorwoche. Besser läuft der Weizenexport Kanadas, realisierten die Exporteure in der laufenden Saison 14,8 Mio. t Weizen gegenüber 13,4 Mio. t. Dort findet auch der G7-Gipfel statt, das Zollthema sollte auf der Agenda ganz oben stehen.
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