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21.03.2018 | 16:30

Weizenpreis verliert auf 162,50 EUR/t - Wetterprämien schmelzen dahin, jedoch Hoffnung auf steigenden US-Dollar

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt tendierte zuletzt wieder schwächer, gerät der Exportkurs in den USA zwischen die Flanken wachsender diplomatischer Spannungen mit internationalen Handelspartnern, wegen zunehmender  Zollmaßnahmen über die verhängten Produkte Aluminium und Stahl hinaus. Die Fed könnte heute Abend eine Erhöhung des US-Leitzinses beschließen, was dem Export von EU-Weizen etwas längere Flügel liefern könnte.
Terminkurse Weizen
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Entwicklung Weizenpreis an der Matif KW 12 (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 143,98 EUR/t (Freitag: 143,98 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 165,50 EUR/t (Freitag: 165,50 EUR/t), für SEP 2018 bei 170,50 EUR/t und für DEZ 2018 bei 173,75 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,2273 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q2/18 zuletzt bei 155,00 EUR/t (Freitag: 157,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 172,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 174,00 EUR/t (Freitag: 174,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 167,00 EUR (Freitag: 168,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 2,00-5,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Q2/18 bei 173,00 EUR/t (Freitag: 173,50 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 180,00 EUR/t (Freitag: 180,00 EUR/t) ab Station Thüringen um 195,00 EUR (Freitag: 195,00 EUR/t) FOB Rostock.

Futterweizen wurde für Liefertermin Q2/18 um 172,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 171 EUR/t (Freitag: 171,00 EUR/t) CIF Holland, rund 165,50 EUR/t (Freitag: 166,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 165,00 EUR/t (Freitag: 166,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 160,00 EUR/t (Freitag: 162,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt. Preisdruck kam aus Frankreich.

In den USA gerät der Exportmarkt für Weizen und andere Kulturen zunehmend unter den Einfluss der Zollmaßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump, der über Aluminium und Stahl hinaus für über 100 weitere Produkte höhere Importzölle in Planung vorhält, um das Ziel, die negative US-Handelsbilanz wieder ins Lot zu bringen, möglichst zügig zu erreichen. Exporteure und Analysten warnen vor Vergeltungsmaßnahmen, insbesondere aus dem Reich der Mitte, will die US-Regierung geplante Zölle von bis zu 60 Mrd. USD allein gegen China verhängen. Dabei läuft der Export von US-Weizen nur wenig besser als in der EU, konnten die Exporte in den USA letzte mit 162.800 t im Vergleich zu 391.500 t in der Vorwoche wenig überzeugen, etwas besser waren die Zahlen zur Exportzollinspektion mit 443.269 t leicht über der Vorwoche von 389.358 t.

Heute Abend steht bei der FED eine Leitzinserhöhung auf der Agenda, wenn der neue Fed-Vorsitzende Jerome Powell, der seit Anfang Februar im Amt ist, sich entschließt, diese umzusetzen, könnte der US-Dollar ansteigen, was für EU-Exporte vorteilhaft wäre.

Auf einem anderen Blatt steht die Wetterentwicklung in den USA, hat es inzwischen Regen in den südwestlichen Plains gegeben, die den kümmernden Pflanzenbeständen zugutekommen. Vor dem Regen verschlechterten sich die Bestandsbonitierungen für US-Weizen im Bundesstaat Kansas um 1 %-Punkt auf 11 %, in Oklahoma um 2 %-Punkte auf 5 % und in Texas um 3 %-Punkte auf 10 % gut-exzellent bewerteter Pflanzenbestände. Noch mehr Regen wird erwartet, so dass die Wetterprämie zumindest in den USA weiter zusammen schmilzt.

Noch rechnen US-Broker mit höherem Weizenanbau, dabei soll der Anbau auf 46,5 Mio. Acres zulegen, mit einem leichten Plus bei US-Winterweizen und einem möglicherweise um 8 % zulegenden Sommerweizenanbau, was angesichts hoher US-Weizenbestände wenig Sinn macht. Ob die Ausweitung bei mehr Regen Bestand haben wird, bleibt abzuwarten.
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