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02.05.2018 | 19:29

Weizenpreis zieht auf 168,25 EUR/t hoch - Russland, USA, Australien und Indien mit voraussichtlich niedrigeren Weizenernten

Stuttgart/Paris/Chicago - Der internationale Weizenmarkt setzte den Aufwärtstrend fort, zog in Chicago eine Kursrallye auch die Terminkurse in Paris mit nach oben. Der Markt reflektierte die zunehmende Trockenheit Russlands, Australiens und auch im Süden der USA mit möglicherweise kleineren Weizenernten im Sommer bzw. Winter in Australien.
Weizenpreis Entwicklung Warenterminmarkt
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Entwicklung Matif-Weizenpreis (c) proplanta

So notierte in Chicago der Fronttermin für US-Weizen bei 161,25 EUR/t (Freitag: 149,52 EUR/t) und in Paris an der MATIF für EU-Weizen Nr. 2 bei 168,25 EUR/t (Freitag: 166,00 EUR/t), für SEP 2018 bei 172,00 EUR/t und für DEZ 2018 bei 175,25 EUR/t. Der Eurokurs lag heute Nachmittag bei 1,1997 USD/EUR.

Am Kassamarkt lagen die Preise für Standardweizen für Q2/18 zuletzt bei 166,00 EUR/t (Freitag: 156,00 EUR/t) FOB Rouen, etwa 172,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCA Hamburg/Rostock, rund 175,00 EUR/t (Freitag: 173,00 EUR/t) FCA Rheinland, gut 180,00 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) FCA Westfalen sowie 170,00 EUR (Freitag: 169,00 EUR/t) FCA Mannheim. Die Prämien für A-Weizen betrugen zuletzt 2,00-3,00 EUR/t, dabei notierte A-Weizen (13/250) zuletzt für Q2/18 bei 175,00 EUR/t (Freitag: 172,00 EUR/t) FCA Hamburg. E-Weizen (14,5/280/77) kostete zuletzt 180,00 EUR/t (Freitag: 180,00 EUR/t) ab Station Thüringen um 195,00 EUR (Freitag: 195,00 EUR/t) FOB Rostock.

Futterweizen wurde für Liefertermin Q2/18 um 179,00 EUR/t (Freitag: 178,00 EUR/t) FCA Süd-Oldenburg, gut 178 EUR/t (Freitag: 176,00 EUR/t) CIF Holland, rund 170,00 EUR/t (Freitag: 168,00 EUR/t) FCA Hamburg sowie um 170,00 EUR/t (Freitag: 170,00 EUR/t) FCA Niederrhein und um 165,00 EUR/t (Freitag: 162,00 EUR/t) FCA Oberrhein gehandelt.

In den USA ging es bei Weizen in Chicago zum Monatswechsel Mai steil nach oben, legte der Fronttermin dabei um fast 12 EUR/t spürbar zu. Die Gründe hierfür kommen vom Wettermarkt und neuerlichen Inflationsängsten in den USA. Den Wettermarkt betreffen drei große Exportländer für Weizen, nämlich Russland, USA und Australien, in allen drei Ländern droht Regenmangel die Weizenernten zu dezimieren.

In Russland soll laut Prognose des USDA­-Attaché in Moskau die Weizenernte nur 74 Mio. t gegenüber 85 Mio. t im Vorjahr erreichen. In den USA könnte die Weizenernte ähnlich tief wie im Vorjahr bei nur 47 Mio. t liegen. In Australien stellt derzeitige Hitze und Trockenheit die Weizenaussaat in weiten Teilen des Kontinents in Frage. Indiens Weizenernte soll um 6,5 Mio. t gegenüber dem Vorjahr zurückfallen.Und in den USA wächst die Furcht vor neuer Inflation, weichen Anleger wieder vermehrt in sicherere Rohstoffmärkte aus, was die Kurse generell nach oben unterstützt. Aber es gibt nicht nur positive Fakten: Laut StatsCans steigt Kanadas Weizenanbau auf über 25,3 Mio. Acres, was ein Plus von 12,8 % zum Vorjahr wäre. Die stärkste Anbauausdehnung gab es in der Provinz Saskatchewan, wo die Anbaufläche um 15,8 % zulegen soll.

An den schwachen Weizenbeständen in den USA änderte sich wenig, wurden diese mit 33 % gut-exzellenter Pflanzen gegenüber 31 % in der Vorwoche und 54 % im Vorjahr nur wenig besser bewertet. Die Aussaat von US-Sommerweizen stieg auf 10 % gegenüber 3 % in der Vorwoche und 36 % Fortgang im Fünf-Jahresmittel.

Im US-Bundesstaat Kansas erwarten Experten bei der Bonitierung der HRW-Weizenbestände um 10 % niedrigere Erträge als im Vorjahr. Insofern bleiben die Ernteaussichten für Weizen in den USA eher gedrückt, vom Ziel einer Ausweitung von 15 % des Sommerweizenanbaus sind die USA weit entfernt. Beim Export konnten die USA nur leicht aufholen, exportierten die USA letzte Woche 297.200 t Weizen gegenüber 69.900 t in der Vorwoche. Die wöchentlichen US-Zollinspektionen für Weizen ergaben eine Tonnage von 376.256 t gegenüber 619.000 t in der Vorwoche, was wenig überzeugend war, aber bei derzeitiger Marktlage in den Hintergrund geriet.
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