«Und zwar so, dass mit den vielen Steuermilliarden die
Bauern mehr Geld bekommen, die extensiv, klima-, umwelt- und tierfreundlich wirtschaften», sagte
Habeck der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Das System sei «falsch geeicht», das zeigten auch die Probleme der Landwirte mit der Hitze. Steuergeld solle nicht auch noch die Industrialisierung der Landwirtschaft fördern: «So schaffen wir uns als Gesellschaft die Probleme selbst, über die wir uns ärgern. Und treiben die Bauern in die Sackgasse.»
Deutschland hat Ärger mit der
EU-Kommission, weil die Bundesregierung aus Sicht Brüssels zu langsam vorankommt mit strengeren Düngeregeln, die das
Grundwasser vor einer zu hohen
Nitratbelastung schützen. «Es ist eine Klatsche mit Ankündigung, die sich Deutschland nun eingefangen hat», sagte Habeck. Die Bauern sollten einerseits «immer und immer günstiger produzieren», andererseits nicht zu viel
Gülle ausbringen. «Das ist Gasgeben und Bremsen gleichzeitig.»
Konkret fordert der Grünen-Chef, der in Schleswig-Holstein Umwelt- und
Agrarminister war, die
Agrarpolitik der EU mit ihren Milliarden-Subventionen neu auszurichten. «Das wäre eine gute Aufgabe für die neue Kommissionspräsidentin», sagte er. Ursula von der Leyen (
CDU) könne «ihren Beitrag leisten,
Umweltschutz und Landwirtschaft zu versöhnen». Von der Leyen tritt im November ihren neuen Job als EU-Kommissionschefin an.