«Marktorientierung heißt, dass die Partner Verantwortung übernehmen», sagte der Minister am Mittwoch im Landtag in Schwerin. Eine Rückkehr zur staatlichen
Milchquote schloss
Backhaus aus. Die Bemühungen um stabile Milchpreise und verlässliche Bedingungen für Landwirte seien auch Thema bei der
Agrarministerkonferenz am Donnerstag und Freitag in Münster.
In den zurückliegenden beiden Jahren hatten die
Rohmilchpreise in Deutschland zwischen 20 und 40 Cent je Liter variiert. Neben Weltmarktschwankungen trugen dazu maßgeblich auch Überproduktionen bei. Landwirte versuchten dem
Preisverfall mit erhöhten Liefermengen zu begegnen, was nach Ansicht von Backhaus die Abwärtsspirale nur noch antrieb. Derzeit liege der Literpreis wieder bei 31 Cent und sei nicht kostendeckend. Laut Minister haben in den vergangenen drei Jahren rund 14 Prozent der
Milcherzeuger im Nordosten die Produktion eingestellt.
Die SPD-Abgeordnete Elisabeth Aßmann forderte die Einführung einer entschädigungslosen, EU-weiten Mengenreduktion, um so neuerliche Milchkrisen wie zuletzt 2015/2016 zu verhindern. «Es kann nicht sein, dass sehenden Auges durch die Branche auf einen nächsten Marktkollaps zugesteuert wird und am Ende die Steuerzahler der EU in Größenordnungen dafür aufkommen müssen», mahnte Aßmann. Selbst in Deutschland bestehe keine Einigung zur Mengenbegrenzung. Während Mecklenburg-Vorpommern die Produktion 2017 reduziert habe, sei sie in Niedersachsen erneut gestiegen.