«Deutschland flüchtet sich in Verzögerungsmanöver, statt sein Gestaltungspotenzial zu nutzen», sagte Häusling am Montag in Brüssel.
«Gerade das Land, das bei seiner Bevölkerung den allergrößten Rückhalt für eine tiergerechtere, klimafreundlichere und ressourcenschützendere
GAP [Gemeinsame Europäische Agrarpolitik] hat, eiert herum.» Die Kommission habe sich vor Vorgaben weitgehend gedrückt, daher wären die Staaten gefragt, gestaltender tätig zu werden, sagte er weiter.
Die
EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr vorgeschlagen, den EU-Staaten mehr Freiheiten einzuräumen, wie sie eine Reihe von grundsätzlichen Zielen erreichen wollen - darunter die Erhaltung der Natur und Klimaschutz. Die Staaten sollen dazu jeweils nationale Pläne erstellen, die von der EU-Kommission genehmigt werden müssten.
Bislang fließen rund drei Viertel der EU-Agrarfördergelder als Direktzahlungen an die Landwirte. 30 Prozent davon sind direkt an Umweltauflagen geknüpft.
Die Kommissionsvorschläge sind Teil einer umfassenden
Agrarreform ab dem Jahr 2021. Der
Agrarbereich macht derzeit den größten Posten im EU-Haushalt aus, rund 58 Milliarden Euro fließen jährlich in die Landwirtschaft.