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23.06.2018 | 00:02 | Grundwasserschutz 
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Backhaus sieht Nitrat-Urteil als klaren Auftrag

Schwerin - Die Verurteilung Deutschlands wegen des Verstoßes gegen die EU-Richtlinien für Nitrate im Wasser hat Agrarminister Till Backhaus (SPD) nicht überrascht.

Stickstoffeinträge
Backhaus: Nitrat-Urteil ist klarer Auftrag für Veränderungen. (c) proplanta
«Das Urteil war zu erwarten», sagte er am Freitag in Schwerin. Es sei ein klarer Auftrag, grundsätzliche Veränderungen in der Landwirtschaft herbeizuführen. Er verwies jedoch darauf, dass dem Urteil die alte Düngeverordnung zugrunde liege. 2017 habe Mecklenburg-Vorpommern eine novellierte Verordnung in Kraft gesetzt.

Gleichwohl weisen im Land immer noch sehr viele Gewässer und Grundwasservorkommen zu hohe Nitratwerte auf. «Dass die intensive landwirtschaftliche Produktion dazu maßgeblich beigetragen hat, ist unbestritten», sagte Backhaus. Mit der neuen Düngeverordnung sei ein Anfang gemacht.

«Den Nitrateintrag zu minimieren, ist die eine Seite. Auf der anderen Seite müssen wir mit Blick auf die neuen Vorgaben Forschung und Züchtung intensivieren, eine Ackerbaustrategie erarbeiten und den Landwirten dabei helfen, trotz Minimierung der Düngung auskömmliche Erträge zu erzielen», fasste der Minister zusammen.

Von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) erwarte er eine bundesweiten Ackerbaustrategie, um das Nitratproblem zu lösen.
dpa/mv
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kurri Altbauer schrieb am 06.07.2018 15:46 Uhrzustimmen(17) widersprechen(8)
Sehr geehrter der unbelehrbare,
Sie machen die Landwirtschaft nicht verantwortlich für das Nitratproblem. Ihrer Meinung nach ist die industrielle Landwirtschaft der Übeltäter! Dem muss ich schärftens widersprechen, ich bin seit 1945 in der Landwirtschaft tätig gewesen und habe sie von der Pike auf gelernt! Ich habe noch mit der Sense das Getreide angemäht, anschließend wurde mit dem Grasmäher mit Handablage das Korn gemäht. Das Korn wurde dann zu Garben von Hand gebunden und dann in Stiegen aufgestellt Damals gab es noch genügend Leute, die bereit waren die bereit waren die Arbeit zu verrichten. Es wurde gepflügt und Steckrüben geplatzt Pflanzen wurden auf einer kleinen Fläche vorgezogen, sie konnten sofort weiterwachsen. Im Oktober wurden sie dann geerntet und als Viehfutter verwendet. Übergens auch wir Menschen aßen 1 mal in der Woche Steckrüben als Gemüse oder auch als Suppe.
Ich habe dann auf 3 Betrieben meine Kenntnisse erweitern können. Nach der Währungsreform 1948 bekamen die Frauen ca. 45 Pfennig die Stunde. Ich bekam als Lehrling 27 Mark im Monat und hatte Familienanschluss. Mit bis zu 17 Frauen halfen bei den vielfältigsten Arbeiten beim Gemüsebau, oder beim Rüben hacken usw. Alle 14 Tage musste ich Sonntags den Frauen ihren Lohn bringen.
Übrigens 1948 musste der Konsument 46% seines Lohnes fürs tägliche Brot aufbringen, heute 10%

Nun zu Ihren Hauptvorwürfen Massentierhaltung, Biogasanlagen. Sie sind der Meinung das nicht wir Bauern solche Anlagen betreiben, sondern sog. Investoren. Das stimmt nur ganz begrenzt, man hat uns seitens des Handels aber auch von der Beratung, aber auch von der Politik so manches „aufgeschwatzt“.Die Arbeitskräfte wurden vom Wiederaufbau förmlich aufgesogen! Mit dem Einzug der Mähdrescher ergaben sich wieder neue Probleme. Auf den Höfen wurde nur das nötigste an Stroh vom Feld geholt. Wir haben mehrere Jahre mit einem Häcksler zur Strohbergung gearbeitet. Das Stroh ließ sich besser verarbeiten, das war bei ungeschnittenen Stroh vor allem beim Mistaufladen eine Knochenarbeit. Damals wurden viel Stroh verbrannt, etliche Bauern sind dabei zu Tode gekommen. Heute ist es verboten.
Der damalige EG Agrarkommissar Sico Manshold ließ einen nach ihm benannten Plan ausarbeiten, es sollten nur noch Betriebe von 100 ha gefördert werden. 10 Mill. ha sollten aus der Produktion genommen werden.. 1 Mill. Bauern sollten in andere Berufe abwandern. Es gab erhebliche Unruhen in der Landwirtschaft. Ich möchte nur die Gründe aufführen die zu den von Ihnen aufgeführten „Missständen“ aufgeführt haben. Ca. 80% der bäuerlichen Betriebe haben das „Handtuch geworfen“.
Täglich kann man in der Zeitung lesen wer da alles aufgibt, im ländl. Raum gibt es keine Tante Emma Läden mehr. Es gibt kaum noch die Handwerker, die von der Landwirtschaft gelebt haben. Die Erzeugerpreise liegen unter dem Niveau von 1950, teilweise müssen wir über 4000% für die Handwerker bezahlen im Vergleich zu 1950! Es ließe sich noch so vieles zum Thema sagen, nur wir haben aus Verantwortung gehandelt und sind bitter enttäuscht wie man uns behandelt!
cource schrieb am 23.06.2018 11:40 Uhrzustimmen(5) widersprechen(12)
die verurteilung durch die mutter natur ist viel einschneidener, denn nitrate sind nachweislich nicht nur für babys giftig sondern verursachen blasen-/schilddrüsenkrebs---die EU-entscheider vergiften vorsätzlich das deutsche volk
der unbelehrbare schrieb am 23.06.2018 11:23 Uhrzustimmen(12) widersprechen(5)
Ich bin der Meinung das das Nitrat Problem nicht von der Landwirtschaft im eigentlichen sinn verursacht wird. Schließlich hält die Menschheit seit Jahrtausenden Nutzvieh ohne das die Umwelt dadurch Schaden genommen hätte. Das eigentliche Problem ist doch die Industrialisierung der Landwirtschaft. Massentierhaltung und Biogasanlagen Vergiften unser Trinkwasser. Beides hat für mich mit Landwirtschaft nichts zu tun, da solche Anlagen meistens nicht von Bauern sondern von Geldgeilen Investoren betrieben werden. Die unmittelbare Umgebung solcher Anlagen wird mit Gülle und Gährresten regelrecht Geflutet. Erst dadurch gelangt Nitrat überhaupt ins Grundwasser. Ein verbot von Spaltenböden würde Abhilfe schaffen, eine Haltung auf Einstreu macht Industrielle Massentierhaltung unwirtschaftlich und würde Investoren abschrecken.Dadurch könnten Bauern ihre Tiere besser Verkaufen, für die Umwelt wäre viel getan und die Tiere fühlen sich auf Stroh wohler als auf nassen, vollgeschissenen Beton. Natürlich ist so ein Verbot von seiten der Politik nicht gewollt, da es nicht den Interessen des Kapitals entspricht. Dasselbe gilt auch für Biogasanlagen. Dockumentationspflicht hin oder her, Papier ist geduldig. Der Transport der Gährreste kostet Geld, also wird der Abfall in der Umgebung Entsorgt. Die Betreiber solcher Anlagen Interessieren sich nicht für die Umwelt sondern für ihren Profit. Gährreste enthalten genau soviel Nitrat wie Gülle, sind also auch genau so Umweltschädlich.
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